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BZÖ sehnt sich nach Schluss der Führungsdebatte

Von Walter Hämmerle

Politik

Gorbach bekräftigt Führungsrolle. | WZ-Nachlese einer Führungsdebatte. | Wien. Eigentlich hatte ja BZÖ-Obmann Jörg Haider selbst den Anlass geliefert. Der Kärntner Landeshauptmann war es, der nach dem desaströsen Abschneiden der Orangen bei den Landtagswahlen in Wien und der Steiermark die Führungsdebatte ins Rollen gebracht hat, indem er seinen Rückzug aus der Bundespolitik verkündet hatte. Quasi zum Drüberstreuen kündigte er einen Bundeskonvent des Bündnisses im November an, bei dem ein neuer Obmann gewählt werden solle. Dieser bzw. diese solle dann auch gleich die Rolle des Spitzenkandidaten für die kommende Nationalratswahl übernehmen.


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Seitdem diskutierten die Orangen lebhaft und unter tatkräftiger Anteilnahme der Medien über ihre künftige Führungsstruktur. Der einzige, der stets offen seine Ambitionen artikulierte, war Hubert Gorbach, seines Zeichens Vizekanzler und geschäftsführender BZÖ-Obmann. Daneben belebten auch die Namen von Ex-FPÖ-Klubchef Westenthaler und Justizministerin Karin Gastinger die Debatte. Und auch Haider selbst konnte nicht widerstehen, sich selbst wieder ins Spiel zu bringen.

All dies zu erwähnen scheint notwendig. Umso mehr als Gorbach gemeinsam mit Bündnissprecher Uwe Scheuch am Donnerstag die offene Führungsfrage zu einer medialen Phantomdebatte erklärte. Die Schuldigen waren auch schnell gefunden: Die Journalisten, die nichts unversucht ließen, das Bündnis vor der Zeit medial zu Grabe zu tragen.

Am heutigen Freitag soll nun der BZÖ-Vorstand tagen. Personelle Änderungen sind dabei lediglich auf organisatorischer Ebene vorgesehen, das Führungspersonal in Partei und Regierung bleibt bis zu den Wahlen unverändert. Die Frage des Spitzenkandidaten wird erst im Frühjahr entschieden. Der von Haider angekündigte Bundeskonvent findet definitiv nicht statt. Lediglich in Kärnten wird am 25. November Haider die Bündnis-Obmannschaft übernehmen. Bei diesem Anlass soll auch die neue Rollenverteilung vom Chef persönlich noch einmal verkündet werden.