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Carinthischer Hüttenabend

Von Gerald Schmickl

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Es war natürlich kein glücklicher Auftakt für Armin Assinger, dass er seine erste "Millionen-Show" am Montag ausgerechnet gegen eine Spezial-ZiB im anderen Kanal moderieren musste (was freilich zur Zeit der Aufzeichnung der Sendung, die im Gegensatz zum Glauben vieler Seher nie live übertragen wird, niemand ahnen konnte). So war es ein nicht nur fürs südliche Österreich durchaus symbolischer Abend: Während der eine Kärntner in ORF 2 einen deprimierten, abgewrackten Eindruck hinterließ (was sich bekanntlich schnell wieder ändern kann), versuchte der andere in ORF 1 gute carinthische Laune zu verbreiten, was ihm anfänglich aber nicht recht gelang. Assinger war spürbar nervös, stand mit der ersten Kandidatin gleich mit am Prüfstand.

Aber er steigerte sich im Laufe der Sendung, kam - um in seinem angestammten Metier zu bleiben - ordentlich in Fahrt, auch wenn er bei seinem ersten Antreten noch nicht jenes Schmäh-Tempo vorlegte, dessentwegen er engagiert worden war. Noch pfiffen die Komantschen nicht in flotter Alpinmanier. Assinger hielt sich an die gewohnte Dramaturgie und die bisher üblichen Usancen bei der Kandidaten-Unterstützung bzw. -Irritation. Im Gegensatz zur leicht tantenhaften Barbara Stöckl wirkt er freilich nie von oben herab, sondern eher von unten herauf. "I mecht jo a wos lernen", grinste er glaubhaft in die Kamera. Die Show erhält mit Assinger eine gewisse Kaminwärme, das Flair eines geselligen Hüttenabends. So gesehen ist er tatsächlich eine typisch österreichische Antwort auf Günther Jauch, den Star urbaner deutscher Schlagfertigkeit.