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Castor-Transport erreicht Deutschland

Von WZ Online

Europaarchiv

Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. | Zug musste Umweg nehmen. | Straßburg/Dannenberg. Mit einer Gleisblockade haben Demonstranten am Samstag den Castor-Transport nach Gorleben an der deutsch-französischen Grenze aufgehalten und zu einer Streckenänderung gezwungen. Statt bei Berg in Rheinland-Pfalz erreichte der Zug mit den elf Behältern voller hoch radioaktivem Atomabfällen aus La Hague in Kehl (Baden-Württemberg) deutschen Boden. In Dannenberg bei Gorleben demonstrierten Zehntausende von Atomkraftgegner.


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Nach Polizeiangaben blockierten weit über 500 Demonstranten die Bahnstrecke an der deutsch-französischen Grenze bei Berg (Rheinland-Pfalz), Atomkraftgegner sprachen von mehr als 1000. Die Demonstranten hatten die Polizeiabsperrungen zwischen dem französischen Grenzübergang Lauterbourg und Berg überwunden. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace berichtete, zwei ihrer Aktivisten hätten sich bei Lauterbourg an die Gleise gekettet und den Castor aufgehalten. Sie wurden aber nach kurzer Zeit entfernt.

Der Castor-Zug überquerte gegen 13.50 Uhr die Rheinbrücke zwischen dem französischen Straßburg und dem deutschen Grenzort Kehl. Der Zug hätte eigentlich weiter nördlich zum französischen Grenzort Lauterbourg fahren sollen. Atomkraftgegner werteten die erzwungene Änderung der Route als großen Erfolg. Nach seinem Start am Freitag war der Zug zuvor bereits in Frankreich durch Blockaden aufgehalten worden. Von Kehl aus sollten die Castor-Behälter aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague bis Montag weiter ins Atommüll-Zwischenlager Gorleben gebracht werden.

Mit Schlagstöcken gegen Demonstranten

In Dannenberg versammelten sich am Samstag nach Veranstalterangaben mehr als 50.000 Atomkraftgegner zur Auftaktdemonstration für die diesjährigen Proteste in der Region. Mit Schlagstöcken und Pfefferspray ging die Polizei gegen jene rund 150 Demonstranten vor, die versucht hatten, die mögliche Transportstrecke zu unterhöhlen. Zudem warfen die Demonstranten, darunter auch Autonome, laut Polizei Steine auf die Beamten.

Demonstranten hätten zwar an der Landstraße zwischen Dannenberg und Splietau ein Loch gegraben, die Transportstrecke aber nicht unterhöhlt, sagte ein Polizeisprecher am Samstagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur.

Bauern aus der Region sowie aus angrenzenden Gebieten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins kamen mit rund 600 Traktoren zu der Kundgebung. Unter den Teilnehmern waren auch Grünen-Bundeschefin Claudia Roth und der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linkspartei, Gregor Gysi. Der Protestzug zeige, dass ein breites Bündnis sich gegen "eine gefährlich falsche Politik von Schwarz-Gelb" stelle, sagte Roth. Gysi sagte, er sei "hier, weil die Demokratie insgesamt gefährdet" sei. (APA/AFP)

Castor-Transport blockiert