CEE baut riesigen Solarpark auf der Krim, Ukraine. | In drei Jahren plant CEE-Vorstand Jungreithmeir einen Börsengang.
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Wien. Die CEE Immobilien Development AG steigt groß in das Geschäft mit erneuerbaren Energien ein.
Die einst börsennotierte Immobilienentwicklungsgesellschaft der SEG-Gruppe um die Familie Wustinger-Renezeder hat nicht nur eine bewegte Vergangenheit samt einem Zwangsausgleich der Mutterfirma hinter sich, sondern durchlief eine beinharte Restrukturierung. Aufgrund einer "massiven Fehlbewertung" mussten die neuen CEE-Vorstände Thomas Jungreithmeir und Norbert Kraihamer den Jahresabschluss 2009 nachträglich um sechs Millionen Euro korrigieren. Jetzt wird das Geschäftsfeld überhaupt gewechselt.
Ambitionierte Pläne
"Wir wollen die AG von einer Immobiliengesellschaft mit rund fünf, sechs Prozent Rendite in den Bereich erneuerbare Energien mit einer zweistelligen Rendite drehen", sagt Jungreithmeir, ein ausgewiesener Sanierungsexperte und früherer KPMG-Partner. "Unser erster Schritt heißt Fotovoltaik, Schritt zwei betrifft die Windkraft und der dritte Schritt die Kleinwasserkraft." Nachsatz: "Ich sehe in drei Jahren den Börsengang." Investiert wird in Osteuropa, vorwiegend in der Region rund um das Schwarze Meer; dazu zählen Länder wie die Ukraine, Rumänien und die Türkei. In der nächsten Hauptversammlung soll die CEE Immobilien Development AG in "CEE Clean Economic Energy AG" umbenannt werden.
Lukrative Solarparks
"Wir steigen ausschließlich in fertiggestellte Projekte mit erneuerbaren Energien ein", sagt der Vorstand. Mit dem Wiener Entwicklungsunternehmen "Activ Solar" um Kaveh Ertefai baut CEE derzeit einen der größten Fotovoltaik-Parks, "Crimea Solar", auf der Halbinsel Krim in mehreren Stufen auf. In Ohotnikovo wird die Anlage von 20 Megawatt auf 80 Megawatt Leistung aufgestockt. Wenige Monate zuvor ist der Solarpark in Rodnikova mit 7,5 Megawatt ans Netz gegangen. Insgesamt sind in der Ukraine Fotovoltaik-Projekte mit 1,1 Gigawatt Leistung geplant, davon noch 202,5 Megawatt heuer. Laut Informationsdienst Solarserver entspricht die Sonnenaktivität auf der Krim der in Norditalien.
Chinesische Banken
"Die nächsten 200 Megawatt werden die chinesischen Handelsbanken finanzieren, die ihre Solar-Industrie stützen", sagt Jungreithmeir zur "Wiener Zeitung". "Das geplante Investment beträgt heuer 526,25 Millionen Euro." Rund 177,15 Millionen Euro entfallen auf Eigenkapital, davon steuert die Gesellschaft selbst 38 Millionen Euro bei. Weitere 60 Millionen Euro sollen heuer noch durch ein Private Placement hereinfließen und 50 Millionen Euro soll ein Joint Venture mit einem großen österreichischen Energieversorger einspielen.
Außerdem kommen 29,15 Millionen Euro vom Hauptaktionär Slav Anteilsverwaltung, einer Tochter der österreichisch-ukrainischen Slav-Gruppe. Slav hatte sich einst um die Übernahme der angeschlagenen Bank Burgenland beworben. "Die regionale Verankerung unserer Kernaktionäre ist auch ein Vorteil für künftige strategische Partner", erklärt der CEE-Vorstand. "In der Ukraine gibt es großes Interesse, die Abhängigkeit von den bisherigen Energielieferanten zu reduzieren." Damit ist Russland gemeint.
Indes ist Jungreithmeir derzeit noch mit dem Abverkauf der CEE Immobilien beschäftigt. Rund 24,65 Millionen Euro spielte der Verkauf der Fachmarktzentren in Deutsch-Wagram, Freistadt, Frankenburg, Neuhofen und Schwertberg ein. Demnächst sollen auch die Büros im Wiener Gasometer (Verkehrswert: 22,4 Millionen Euro) versilbert werden.
Neben dem Kernaktionär Slav (76 Prozent) hält die Braunsberger Gruppe, die Merkur Versicherung und die Generali Immobilien AG Anteile an der CEE AG.