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So sehr wir uns an den Erfolgen der Salzburger in der Europa League erfreuen durften, und so wichtig sich Fußball-Österreich international fühlen durfte, dieser Bewerb ist schwer reformbedürftig. Wieder einmal. Das zeigt schon allein das Tableau des Viertelfinales, wo fünf von acht Vereinen Absteiger aus der Champions League sind. Gut möglich, dass einer aus dem Quintett (Juventus, Porto, Benfica, Basel und Lyon) am Ende den Pokal in den Turiner Nachthimmel stemmen wird - so wie es im Vorjahr auch Chelsea tat, nachdem man in der Königsklasse gescheitert war. Was damals die kuriose wie bezeichnende Konstellation ergab, dass die Londoner zumindest kurz amtierende Sieger der Champions League und der Europa League waren. Will die Europa League den schlechten Ruf als "Cup der Verlierer" endlich ablegen, darf sie nicht länger Auffangbecken dieser zwar gestrauchelten, aber mit fetten Champions-League-Millionen ausgestatteten Klubs sein. Salzburg wurde zwar auch Opfer einer solchen Spitzenelf, die in der Königsklasse schon etliche große Schlachten geschlagen hat, aber mehr noch der eigenen Leichtsinnigkeit des Seins. Uefa-Boss Michel Platini ist einst mit dem Vorsatz angetreten, den kleineren Nationen wieder mehr Gewicht zu geben. Überraschungssieger, gar aus kleineren Ländern, sind aber in der jetzigen Form der Europa League als Champions League B de facto ausgeschlossen. Mit Wehmut erinnert man sich an Zeiten mit Cup der Cupsieger und Uefa-Cup zurück, als es immer wieder Sensationen gab - auch durch das kleine Österreich.