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Chancen für Europa auf mehr Öl und Gas aus Zentralasien steigen

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Kasachstan plant eine Gaspipeline nach Baku. | Bartenstein mit Wirtschaftsdelegation in Zentralasien. | Astana. Die Chancen, dass Europa in Zukunft doch mehr Erdöl und Gas aus dem zentralasiatischen Raum beziehen kann, steigen. Er habe den Eindruck gewonnen, dass die Staaten Kasachstan und Turkmenistan verstärkt nach alternativen Absatzmärkten jenseits von Russland suchen, sagte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein am Montag nach Gesprächen mit der kasachischen Regierung in der Hauptstadt Astana.


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Derzeit wickelt Kasachstan den Großteil seiner Energieexporte über die bestehenden Pipelines über Russland ab.

Energieminister Sauat Mynbajev habe nun angekündigt, jährlich 30 Millionen Barrel Öl zusätzlich in die BTC-Pipeline liefern zu wollen. Diese verläuft von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku über die georgische Hauptstadt Tiflis zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan und wurde erst Mitte des Vorjahres eröffnet.

Pipeline durch die

Kaspische See

Darüber hinaus werde das von der EU und den USA befürwortete Projekt einer Gaspipeline durch die Kas-pische See nach Baku sehr wohl weiter verfolgt. Von dort könnte das Gas über eine bestehende Leitung in die türkische Stadt Erzurum - und damit zur geplanten Nabucco-Pipeline fließen, an der die OMV federführend beteiligt ist. "Bisher war die Kaspische See das große Hindernis, jetzt könnte sie das Bindeglied werden", sagte Bartenstein zur "Wiener Zeitung".

Kasachstan ist seit dem vorigen Jahr wichtigster Öllieferant Österreichs. Die OMV ist dort über ihre rumänische Tochter Petrom aktiv. Petrom steigerte die Öl- und Gasproduktion in Kasachstan im Vorjahr um 42 Prozent auf 1,6 Millionen Barrel. Um ihre Präsenz in Zentralsien zu verstärken, eröffnet die OMV nun auch ein Büro in Baku.

Kasachstan will seine Produktion von derzeit 65 Millionen Tonnen Öl jährlich bis 2015 auf 150 Millionen Tonnen erhöhen und damit in die Liga der größten Ölproduzenten der Welt aufsteigen.