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Chávez-Nachfolger startet geschwächt

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Kunath

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Nach dem unerwartet knappen Wahlsieg des amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro ist in Venezuela eine heikle Phase der Unsicherheit angebrochen. "Der Gigant dieses Vaterlandes, Hugo Chávez, bleibt weiterhin unbesiegt", kommentierte Maduro zwar das Ergebnis. Doch Chávez hatte Capriles noch im Oktober 2012 mit knapp elf Prozent Vorsprung besiegt, zwei Monate später erlitt die Opposition bei Regionalwahlen eine empfindliche Schlappe. Maduro hingegen hatte immer wieder zehn Millionen Stimmen als sein Ziel ausgegeben; bekommen hat er nun wenig mehr als sieben Millionen. Henrique Capriles, der Kandidat der Opposition, der 49,07 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte, sprach von Wahlbetrug und forderte eine zweite Auszählung. Dass sich die Wahlbehörde so korrigiert, dass sie Capriles den Sieg zuspricht, ist zwar unwahrscheinlich. Aber Maduro tritt geschwächt an. Seine Gegner bezweifeln seine Legitimität, und im Regierungslager dürfte sein schwaches Abschneiden die Frage aufwerfen, ob er auf lange Sicht der richtige Mann ist.