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Heute wird Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat gemeinsam mit Hauptverband und Ärztekammer in Sachen Chefarztpflicht verhandeln. Ärzte und Pharma- | Industrie fordern deren Abschaffung, der Hauptverband deren Fortbestand.
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Nach ihrem Nein zum Hauptverbands-Vorschlag lädt Rauch-Kallat nun Geschäftsführer Josef Probst und den Obmann der niedergelassenen Ärzte, Jörg Pruckner, zu einem Runden Tisch. Gesucht wird nach einer unbürokratischen, effizienten und kundenfreundlichen Lösung für die Patienten. Unterdessen melden sich auch Pharma-Vertreter zu Wort: Erwin Klein, Geschäftsführer von Novartis Pharma, hält die Chefarztpflicht für ein überholtes Instrument. "Wozu der Aufwand, wenn von 5 Millionen Rezepten 90 Prozent bewilligt werden?", meinte er zur "Wiener Zeitung". Es sei ein bürokratischer Hindernislauf für alle. Obendrein hätte der Chefarzt nie dieselbe Erfahrung wie ein Facharzt und sei mit der Patientengeschichte nicht vertraut. Das teure Chefarztsystem verschlinge Unsummen, konkrete Zahlen wolle der Hauptverband aber nicht herausrücken. "In ganz Österreich sind weit mehr als hundert Chefärzte samt Assistenten beschäftigt."