Militär erhält bisher zehn Prozent des Verkaufs. | Santiagode Chile/Wien. Die Farbe des Geldes ist in Chile kupferrot. Nirgendwo sonst auf der Welt wird dermaßen viel von dem begehrten Edelmetall produziert. Um die Vorherrschaft auf dem Kupfermarkt weiter auszubauen, befindet sich noch bis heute, Donnerstag, der chilenische Minister für Bergbau, Santiago Gonzalez, in China, um von dort Investitionen in den Kupferabbau anzuziehen. "Durch den Kauf von Kupfer im Wert von zehn Milliarden Dollar ist China zum größten Handelspartner Chiles avanciert", sagte der Minister.
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Über solche Meldungen konnte sich bisher besonders das chilenische Militär freuen. Fallen ihm doch zehn Prozent der Verkäufe des staatlichen Kupferunternehmens Codelco automatisch zu. So sieht es ein Gesetz vor, das unter der Militärdiktatur von Augusto Pinochet (1973-1990) geschaffen wurde.
Das soll sich ändern, beschloss Präsidentin Michelle Bachelet. Sie hat dem Kongress einen Gesetzesentwurf präsentiert, der das aktuelle Finanzierungssystem des chilenischen Militärs abschaffen und die Ausgaben transparenter gestalten soll. Denn durch das Gesetz von 1976 hatte der Waffenkauf eine privilegierte und wenig durchsichtige Position in den chilenischen Staatsausgaben eingenommen. Für das Unternehmensergebnis von Codelco bis Juni 2009 hat die Armee kolportierte 364 Millionen Dollar erhalten.