Weltweit größter Produzent. | Sicherheitsstandards relativ gut. | Wien. "Die Minen sind der Lohn Chiles." Der Satz Salvador Allendes ist legendär. Mit diesem Anspruch verstaatlichte der damalige Präsident Chiles die Minen in den 70er Jahren. Bis zu jenem Zeitpunkt waren die Rohstoffvorkommen fast ausschließlich in US-amerikanischer Hand. Nach der Ermordung Allendes wurden die Schätze aus dem Boden neu verteilt. Ein Teil blieb beim Staat, vieles ging an reiche Chilenen oder multinationale Konzerne.
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Die kleine Mine San Jose, in der die 33 Kumpel noch gefangen sind, ist im Privatbesitz. Dort wird unter Tage Kupfer abgebaut. Das Land ist der größte Kupferproduzent der Welt. Im Jahr 2009 bremste sich der Kupferexport aufgrund der Wirtschaftskrise auf ein Volumen von 25,4 Milliarden US-Dollar ein; 2008 waren es noch 37,5 Milliarden Dollar. Und in jedem Jahr trägt das Metall mehr als die Hälfte zum Bruttoinlandsprodukt bei. Chile belegt bei sämtlichen Rankings den vordersten Platz, wenn es um Rechtssicherheit und Investitionsfreundlichkeit in Lateinamerika geht. Seit dem OECD-Beitritt im Jänner - als erstes und bisher einziges südamerikanisches Land - misst sich Chile mit Europa und den USA.
Die westliche Prägung kommt auch den Kumpels in San Jose zugute. Während der Abbau von Bodenschätzen in anderen Teilen Lateinamerikas oft wegen lebensbedrohlicher Arbeitsbedingungen extrem kritisiert wird, ist es in Chile anders. "Die Minenindustrie ist in Chile auch dank der multinationalen Konzerne auf einem internationalen Stand. Die Sicherheit wird, anders als in chinesischen oder osteuropäischen Minen, sehr ernst genommen", erklärt der österreichische Handelsdelegierte in Santiago, Clemens Machal. Die Tatsache, dass die Männer noch am Leben sind, obwohl es sich um eine alte Mine handelt, deutet auf gewisse Sicherheitsstandards hin.