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China: Ein Viertel weniger Exporte

Von Eva Stanzl

Wirtschaft

Konjunkturpaket: "Mini-Aufschwung trotz der Rückgänge." | Peking. China brechen in der weltweiten Wirtschaftskrise die Exporte weg. Im Februar verkauften die Unternehmen der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft um 25,7 Prozent weniger Güter an ihre Kunden im Ausland als im Vorjahreszeitraum. Der Außenhandelsüberschuss schrumpfte auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Das gaben die chinesischen Zollbehörden am Mittwoch bekannt.


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Experten erwarten keine Erholung des Sektors vor dem dritten Quartal. Chinas Wirtschaft hängt zu 30 Prozent vom Export ab. Experten revidieren ihre Prognosen für das Gesamt-Wachstum des Bruttoinlandsprodukts nach unten. Nach einem Wachstum von 13 Prozent im Jahr 2007 werden für 2009 zwischen 5 und 8,5 Prozent Wachstum erwartet.

Manche Prognosen relativieren jedoch die Exportquote selbst: Waltraud Urban vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche erwartet ein 7-prozentiges BIP-Wachstum für 2009, denn: "Viele Exportgüter werden aus importierten Teilen hergestellt. Der reale Beitrag von Exporten zur Wirtschaftsleistung liegt also nicht bei 30, sondern eher bei um die 10 Prozent."

Inlandsinvestitionen

Zudem beginne Chinas Konjunkturpaket von 460 Mrd. Euro zu greifen. Urban sieht einen "Mini-Aufschwung trotz der Rückgänge" aufgrund steigender Investitionen im Inland. Aufwendungen für Straßen, Kraftwerke und Wohnungen stiegen in den ersten beiden Monaten um ein Viertel. Bei Projekten, die von der Regierung unterstützt werden, lag der Anstieg bei 40 Prozent. Neue Kredite würden aufgenommen und Unternehmen geförderte Maschinen kaufen. Investiert würde in die Aufrüstung der Wirtschaft - Forschung, Entwicklung und Infrastruktur.

China hat in den Jahren des Wachstums Reserven von 2 Billionen Dollar (1565 Mrd. Euro) angehäuft. Es habe die Mittel für eine schnelle Erholung, sagte Jeffrey Sachs, Berater von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon: "Ich hoffe, dass China die Welt aus der Krise führen kann."