Zum Hauptinhalt springen

China legt sich mit Vietnam an

Von Ines Scholz

Politik

Kampf ums Öl im Südchinesischen Meer. | Peking/Hanoi. Ein Zwischenfall im Südchinesischen Meer sorgt für Spannungen zwischen Vietnam und China. Ein chinesisches Fischerboot rammte Hanoi zufolge in vietnamesischen Hoheitsgewässern ein Schiff des staatlichen Energiegiganten PetroVietnam.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Es handle sich um einen "vorsätzlichen und genau kalkulierten Angriff" auf Vietnams Souveränität, schäumte das Außenministerium. Der chinesischen Botschaft wurde eine Protestnote überreicht. Der Vorfall war bereits der zweite dieser Art binnen zwei Wochen.

Nicht zum ersten Mal lässt China im Südchinesischen Meer seine Muskeln spielen, um seine Territorialansprüche in dem 1,7 Quadratkilometer umfassenden Randmeer des Pazifik zu untermauern. Ähnliche Zwischenfälle gab es bereits mit Japan, den Philippinen und Südkorea. Es geht um gigantische Öl- und Gasvorkommen, die das energiehungrige China gegen Begehrlichkeiten der Anrainerstaaten zu verteidigen entschlossen ist. Vor allem um die Spratly-Inseln tobt ein heftiger Territorialdisput. Ansprüche stellen neben China und Vietnam auch die Philippinen, Malaysia, Brunei und Taiwan. Eine multilaterale Lösung des Grenzkonflikts, wie sie die Pazifikmacht USA im Oktober geforderte hatte, lehnt Chinas Regierung strikt ab. Sie besteht auf Einzelverhandlungen. Wie der Lösungsansatz aus chinesischer Sicht aussieht, erklärte der chinesische Botschafter in Manila am Donnerstag: Die anderen Länder sollten endlich "aufhören, nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie Ressourcen in den Meeresgebieten ausbeuten können, auf die China Anspruch erhebt".

Zur Untermauerung ihrer Interessen baut die Großmacht die Militärpräsenz im Südchinesischem Meer stetig aus. Erst kürzlich erfolgte der Startschuss für den Bau des ersten Flugzeugträgers. Peking baut vor.