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Chinas Boom stärkt RHI

Von Helmut Dité

Wirtschaft

"Eigentlich ein gutes Halbjahr" - RHI-Vorstandschef Helmut Draxler formuliert eigentlich ein wenig zu bescheiden: Der österreichische Feuerfest- und Dämmstoffkonzern hat heuer vom Stahlboom in China und auch vom Bauboom in Osteuropa besonders profitiert und seine Position als Weltmarktführer der Branche bei Umsatz, Absatz und Gewinn noch ausgebaut.


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Das Unternehmen präsentierte am Dienstag in Wien durchwegs über den Erwartungen liegende Halbjahreszahlen: Der Betriebserfolg (EBIT) stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum (53,9 Mio. Euro) auf 55,7 Mio. Euro, das EBITDA erreichte 79,7 (78,6) Mio. Euro.

Dividende gibt es vorerst aber weiterhin keine - das sei wahrscheinlich erst 2007 sinnvoll, wenn das zinsfreien Mezzaninkapital umgewandelt werden muss, so Draxler und Finanzvorstand Eduard Zehetner. Bis dahin liege der Reiz für die Aktionäre eher inm Kurssteigerungspotential. Die RHI-Aktie hat heuer bereits wieder mehr als 20% zugelegt, nachdem sie im Vorjahr mit plus 105% Bestperformer im Wiener Leitindex war.

Der Gewinn vor Ertragsteuern stieg um 18,9% auf 39,0 (32,8) Mio. Euro, die EBIT-Marge lag erneut bei 8,8%. Die Umsatzerlöse legten im Erstsemester um 3,0% auf 632,0 (613,4) Mio. Euro zu. Zuwächse bei Feuerfest und Dämmen seien dabei aber teilweise durch den Verkauf der Isolier-Aktivitäten im Vorjahr kompensiert worden, bei dem 18,4 Mio. Euro Umsatz entkonsolidiert wurden. Der Konzerngewinn lag im Halbjahr mit 18,1 (21,0) Mio. Euro unter der Vorjahresperiode, ohne Sondereffekte - Abwertungen von Verlustvortäagen wegen der sinkenden KÖSt - wäre er um 40% höher ausgefallen.

Beim Schuldenabbau liegt man trotz hoher Investitionsufwendungen weiterhin gut eineinhal vor dem Plan, die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten im RHI-Konzern wurden im 1. Halbjahr um 9,8 Mio. Euro reduziert und betrugen per 30. Juni d.J. 286,8 Mio. Euro. Bis Jahresende soll dieser Wert auf 260 Mio. Euro sinken, so Zehetner

Der Ausblick für 2004 sei "insgesamt positiv", insbesondere im Kernbereich Feuerfestgeschäft ("Refractories") werden Absatz und Umsatz "klar über Vorjahr erwartet". Warum es gelingt, trotz hoher Rohstoffpreise und eines schwachen Dollar die Konkurrenz auf dem Weltmarkt weiter abzuhängen? "Keiner ist so international breit aufgestellt wie wir", erläutert Draxler. Dadurch kann man bei Produktion und Rohstoffbeschaffung in den jeweils günstigeren Währungsraum ausweichen, "internes Hedging" betreiben. In Prosa heißt das derzeit: Mehr Produktion - und mehr Arbeitsplätze - im Dollarraum - vor allem in China, wo in Dezember das zweite Werk in Betrieb geht. n