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Chinas Emissionshandel startet

Wirtschaft

Am Freitag wird die weltweit größte Plattform für CO2-Verschmutzungszertifikate freigeschaltet.


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China ist neben den USA der weltweit größte Emittent von Kohlendioxid. Entsprechend groß ist das internationale Interesse, wenn es um Chinas CO2-Emissionshandel geht. Dieser startet nun nach langer Vorbereitung. Am Freitag schaltet die Führung in Peking ihre Plattform für den Kauf und Verkauf von Verschmutzungszertifikaten frei. In der ersten Phase des weltgrößten Emissionshandels werden mehr als 2.000 Kraftwerke in das sogenannte ETS-Programm (ETS steht für Emissions Trading Scheme) eingebunden. Diese sind verantwortlich für rund vier Milliarden Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr. Das sind etwa 40 Prozent der gesamten Emissionen des Landes.

Mit den CO2-Zertifikaten erwerben Unternehmen das Recht, Treibhausgase auszustoßen. Der Emissionshandel soll einen Anreiz schaffen, Geld in eine klimafreundliche Modernisierung der Anlagen zu stecken. Ähnlich wie in Europa wird die Regierung eine gewisse Menge an Zertifikaten kostenlos an die Unternehmen verteilen. Stoßen diese mehr CO2 aus, müssen sie hierfür an der Börse zusätzliche Zertifikate erwerben.

Industrie und Kraftwerke als größte CO2-Produzenten bekommen eine bestimmte Menge an Rechten zugeteilt, die über die Jahre sinkt. Bleiben ihre Emission unter einem bestimmten Zielwert, können sie überschüssige Zertifikate zu Geld machen, indem sie diese an der Börse an Unternehmen verkaufen, die zusätzliche Luftverschmutzungsrechte benötigen.

China strebt bis 2060 Klimaneutralität an

Das ETS-Programm sollte eigentlich schon im Jahr 2017 eingeführt werden, wurde dann aber wiederholt verzögert, teilweise aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Transparenz der Emissionsdaten. Zuletzt war ein Fall aufgedeckt worden, bei dem ein Energieunternehmen Daten gefälscht hatte. Der Handel mit CO2-Zertifikaten gilt als wichtiges Instrument für den Klimaschutz. Beim jüngsten Treffen der G20-Finanzminister in Venedig haben Deutschland und Frankreich neben einer engeren internationalen Kooperation beim Klimaschutz auch für einen Mindestpreis für CO2-Emissionen geworben. Ein Vorstoß, der von den USA bisher nicht mitgetragen wird.

Das ETS-Programm soll der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft dabei helfen, den Ausstoß von Schadstoffen zu reduzieren und wie geplant 2060 nicht mehr CO2 auszustoßen als durch Pflanzen abgebaut werden kann. Darüber hinaus wurden 25 Prozent der gesamten chinesischen Landfläche zu "ökologischen Schutzgebieten" erklärt, in denen umweltschädliche Aktivitäten eingeschränkt werden sollen.•

(red)