Der liberale Gouverneur von New Jersey hat viele Feinde - in der eigenen Partei.
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New Jerseys Gouverneur Chris Christie hat am Dienstag seine Kandidatur für die republikanische Partei bei den US-Präsidentschaftswahlen bekanntgegeben. Damit bewerben sich bereits 14 Republikaner um das Ticket ihrer Partei. Der liberale Christie gilt als Vermittler zwischen den politischen Lagern und wird wegen seinem Eintreten für ein strengeres Waffenrecht und für die Legalisierung illegaler Einwanderer von den Vertretern der erzkonservativen Tea Party scharf kritisiert.
Christie ist ein Mann der Tat, der rasch und effektiv auf Anliegen aus der Bevölkerung reagiert. Einen schweren Kratzer erhielt sein Image allerdings, als aus seinem Umfeld die Sperrung einer stark befahrenen Brücke angeordnet wurde, was zu einem Verkehrschaos führte. Grund dafür war die mangelnde politische Unterstützung, er vom Bürgermeister der betroffenen Gemeinde erhalten hatte. "Ich bin bereit, für die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Amerika zu kämpfen", sagte Christie bei seiner ersten Wahlrede in seiner Heimatstadt Livingston.
Seinem Wahlspruch die "Die Dinge beim Namen nennen" wird er sowohl als Amtsinhaber wie privat gerecht. Als die Republikaner die Auszahlung der Hilfsgelder an die Opfer des Hurrikan Sandy aus taktischen Gründen verschleppten, nante Christie das Verhalten seiner Parteifreunde ekelhaft. Ebenso freimütig spricht er über seinen langwährigen Kampf gegen sein Übergewicht.
Politisch gilt der 52-jährige Vater von vier Kindern hingegen als Leichtgewicht, da er ohne Unterstützung der Tea Party keine Chance auf eine Nominierung hat.
Die Vorwahlen beider Parteien beginnen Anfang kommenden Jahres, gekürt werden die Kandidaten auf Parteitagen im Sommer 2016.