Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
22. 12. 1997: Der Steirische Landtag genehmigt den Einstieg eines Konsortiums zwischen dem französischen Atomstromriesen Electricité des France (EdF) und der Gasgesellschaft Gaz de France bei der steirischen EStAG. Die EdF/GdF übernimmt 25% plus eine Aktie. Mittlerweile wollen die Franzosen auf knapp die Hälfte der Anteile aufstocken.
24. 4. 1998: EVN und Wiener Stadtwerke gründen eine Servicegesellschaft für gemeinsame Stromkunden, die e&s (energy & services). Sie ist der Kern der späteren EnergieAllianz. Anfang 1999 wird die Energie Allianz am Markt aktiv. Seit 2001 findet ein reger Stromhandel an den zwei deutschen Strombörsen statt.
6. 5. 1999: Nach eineinhalb Jahren zäher Verhandlungen scheitert die Bildung des "Ostkonsortiums". Es hätte ähnlich wie die gestern präsentierte "Strom Austria" ein Zusammenschluss von Verbund, Wienstrom und EVN werden sollen. Wirtschaftsminister Hannes Farnleitner war Fan dieser Lösung, konnte sich aber nicht durchsetzen.
21. 9. 1999: Verbund, EStAG und Energie AG Oberösterreich schließen eine "Grundsatzvereinbarung über eine österreichische Stromlösung." Das Projekt wird unter dem Namen "Energie Austria" bekannt.
30. 3. 2000: Der Linzer Regionalversorger ESG tritt der EnergieAllianz bei.
13. 7. 2000: Der Verbund-Aufsichtsrat stimmt der Bildung der Energie Austria zu.
20. 12. 2000: Verbund, EStAG und Energie AG Oberösterreich einigen sich auf die Verteilung der Anteile an der Energie Austria. Der Verbund soll 52,8 Prozent der Gesellschaft halten, die EStAG 23,2 Prozent und die Energie AG Oberösterreich 24,0 Prozent. Grundlage der Aufteilung ist eine Bewertung der Investmentbank Dresdner Kleinwort Benson. Alle drei Partner haben auch Anteile an der EVN erworben, das Aktienpaket macht rund 27 Prozent aus. Diese Erwerbung wird von der EVN allerdings als feindliche Übernahme betrachtet. Der Stromkrieg zwischen Verbund-Vorstand Hans Haider und EVN-Generaldirektor Rudolf Gruber erreicht seinen Höhepunkt.
8. 9. 2000: In der außerordentlichen Hauptversammlung des Verbundes scheitert das Projekt Energie Austria. EVN, Wiener Stadtwerke und TIWAG, die gemeinsam 27 Prozent der Verbund-Anteile halten, verhindern das Zustandekommen der für die Energie Austria nötigen Dreiviertelmehrheit.
11. 10. 2000: Der Verbund legt ein Angebot für die Energie AG Oberösterreich.
12. 3. 2001: Verbund, Energie AG Oberösterreich und EStAG beschließen nun, ihre Anteile an der EVN zu verkaufen. In einer Aussendung heißt es, "dass die Syndikatspartner ganz offensichtlich kein erwünschter Aktionär des niederösterreichischen Landesenergieversorgers sind." Das Vorkaufsrecht auf das Verbund-EVN-Paket (14 Prozent) sichert sich ein bayrisches Finanzinstitut und die Raiffeisenlandesbank OÖ bemüht sich um das Paket (6,5 Prozent) der Energie AG.
22. 5. 2001: Der deutsche Stromkonzern RWE erwirbt 49 Prozent der Kärntner Engergieholding, die mit 64 Prozent Mehrheitseigentümer der Kelag ist.
5. 7. 2001: Verbund und EStAG beschließen, ihre Stromtöchter Steg und Steweag zu fusionieren.
9. 7. 2001: Atomstromkonzern E.On - eine Fusion der Preussenelektra mit den Bayernwerken - geht mit seiner prall gefüllten Kriegskassa, in der sich 40 Mrd. Euro befinden, auf Einkaufstour. Auch die heimische Wasserkraft wird zum Objekt der Begehrlichkeiten und so geben Verbund und E.On bekannt, die European Hydro Power (EHP), eine gemeinsame Wasserkraft-Gesellschaft, zu gründen. Der Verbund soll daran 63 Prozent halten, E.On 37 Prozent. Der deutsche Konzern sichert sich eine Option auf insgesamt 49 Prozent. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein begrüßen den Deal und stellen ihn der Öffentlichkeit vor.
16. 7. 2001: Der Verbund-Aufsichtsrat genehmigt die European Hydro Power (EHP).
23. 7. 2001: Die EnergieAllianz schließt mit dem Verbund eine Stromliefervereinbarung bis 2004.
1. 10. 2001: Die Voll-Liberalisierung des österreichischen Strommarktes tritt in Kraft.
16. 11. 2001: Das Kartellgericht gibt grünes Licht für Zusammenschluss zur EnergieAllianz Austria GmbH.
8. 2. 2002: Nach heftigen Protesten der Landeshauptleute Erwin Pröll (Nö) und Michael Häupl (Wien), der Grünen und Umweltschutzorganisationen gegen den Verbund-E.On-Deal sowie einer Kampagne gegen den "Ausverkauf unseres Wassers" in der "Kronen Zeitung" lenkt Minister Bartenstein ein. Er legt den Plan für eine Stromlösung vor.
13. 2. 2002: "Stromgipfel" auf Einladung Wirtschaftminister Martin Bartensteins. In der Folge beginnen die Verhandlungen über die österreichische Stromlösung. Bartenstein betont, die Chancen für eine solche Lösung seien "deutlich gestiegen." Man solle aber die Tür für E.On noch nicht zuschlagen.
15. 3. 2002: Die Energie AG Oberösterreich und die Bewag treten offiziell der EnergieAllianz bei.
26. 4.2002: Nachdem vorzeitig bekannt wurde, dass die "Strom Austria" als Kooperation zwischen Verbund und EnergieAllianz erfolgreich verhandelt wurde, gibt E.On seinen Rückzug bekannt. Die EHP ist damit nur noch eine Idee mit Vergangenheitswert.
29. 4. 2002: Kanzler und Wirtschaftsminister geben gemeinsam mit den Landeshauptleuten von Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland die Bildung der "Strom Austria" bekannt.