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Clearingbank stellt Geldzuteilung um

Von Stefan Melichar

Wirtschaft

Modus soll mehr Liquidität generieren. | Emission eigener Wertpapiere auf Eis. | Wien. Die im Rahmen des heimischen Bankenhilfspakets ins Leben gerufene Oesterreichische Clearingbank AG (Oecag) reagiert auf die bislang schwache Nutzung ihrer Dienste als Geldvermittlerin zwischen den Banken. Das Institut, das mit Hilfe einer Staatsgarantie den im Rahmen der Finanzkrise ins Stocken geratenen Markt für Zwischenbankkredite wieder ankurbeln soll, plant eine Umstellung beim Zuteilungsverfahren zwischen Geber- und Nehmerbanken. Dies hat Oecag-Vorstand Peter Nowak am Mittwoch gegenüber der "Wiener Zeitung" bestätigt.


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Derzeit kommt ein Auktionsverfahren zum Einsatz, bei dem die Geber- und Nehmerinstitute bekanntgeben, zu welchem Zinssatz sie bereit sind, Geld zu verborgen beziehungsweise auszuleihen. Die Zuteilung erfolgt anhand eines Durchschnittszinses. Bislang liegen die Zinsvorstellungen von Gebern und Nehmern jedoch oft deutlich auseinander. Die zugeteilten Mengen sind gering.

Nun soll versucht werden, größere Volumina zu generieren, so Nowak. Unbestätigten Gerüchten zufolge könnte ein sogenanntes Mengentender-Verfahren zum Einsatz kommen, bei dem die Clearingstelle von sich aus einen Zinssatz vorgibt. Die Banken können dann entscheiden, welche Geldmengen sie zu diesem Zins vergeben oder ausleihen möchten.

Heikles Marktumfeld

Indes liegt der Plan, dass die Oecag mittels Staatsgarantie Wertpapiere emittiert, um Geld zum Weiterborgen aufzutreiben, auf Eis. Grund dafür sei nicht zuletzt das für Österreich schwieriger gewordene Marktumfeld bei Anleihen, so Nowak. Internationale Investoren verlangen wegen Österreichs Osteuropa-Risiken hohe Zinsaufschläge.