"Hillary ist fantastisch": Siegesfeier im Sheraton-Hotel. | Die "WZ" war an Ort und Stelle. | New York. "Es ist ein wunderbarer Sieg", schreit Hillary Clinton in die versammelte Menge. Diese antwortet ihr mit lautstarkem "Hillaree-Hillaree". Unzählige Schilder werden in die Höhe gerissen, die populäre Demokratin hat erneut den Einzug in den Senat geschafft.
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Im Sheraton Hotel in Midtown Manhattan, wo sich die New Yorker Demokraten am Wahlabend zur Siegesfeier eingefunden haben, war die Luft schwer und die Gänge verstopft angesichts der vielen Menschen, die sich in dem großen Saal drängten. Alle wollten die Gattin des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton sehen und man wollte endlich wieder einmal so richtig ausgelassen feiern.
Verständlich, mussten die Demokraten immerhin seit 1994 darauf warten, bis sie wieder etwas im Kongress zu sagen haben. Heute Abend aber will man vergessen, wie enttäuschend die letzten Wahlen in den vergangenen Jahren, vor allem jene 2004 für die Demokraten waren. "Die Amerikaner haben erkannt, dass es Zeit für einen Neustart ist. Sie haben gegen Korruption und für einen neuen Kurs in Washington votiert", sagt die bei den New Yorkern ungemein beliebte Senatorin. Überglücklich steht sie da in ihrem knallig dottergelben Kostüm. Ihr Mann Bill hält sich artig schmunzelnd im Hintergrund. Und ist sichtlich stolz auf seine Frau.
"Was für ein tolles Paar", schwärmt Deborah Meyers vom Hillary-Wahlkampfteam. "Mit ihm hat Hillary auch die besten Chancen, in zwei Jahren Präsidentin zu werden." Darüber sind sich heute Abend viele hier einig. Man kann sich Hillary Clinton als Präsidentin vorstellen. Zumindest an diesem Abend scheint vieles machbar. "Hillary ist fantastisch. Für sie lohnt es sich zu kämpfen" erklärt Eileen, eine junge Demokratin aus Brooklyn, die es gar nicht erwarten kann, bis George W. Bush endlich aus dem Oval Office verschwindet.
68 Prozent für Favoritin
Dieser Meinung ist auch Stephanie aus Manhattan: "Die Wahl hat gezeigt, dass unser Land mehr zu bieten hat, als nur diesen Präsidenten und seinen wahnsinnigen Krieg im Irak", sagt sie. "Wir haben einen besseren verdient."
Zweifelsohne, Hillary Clinton kann stolz auf sich sein. Das meinen auch die vielen politischen Kommentatoren an Ort und Stelle. Sie, die ursprünglich nicht aus New York kommt, vorher nie in diesem Bundesstaat gelebt hat, hat es geschafft wiedergewählt zu werden. Von 68 Prozent der Wähler in New York wurde sie bestätigt. "Das ist klar auf ihre erstaunliche politische Vorstellung, die sie in den letzten sechs Jahren gegeben hat, zurück zu führen", meint etwa der deutsche Journalist André Groenewoud. Einer der 250 Journalisten im Sheraton, der die Siegesfeier mitverfolgt. "Ihre Bemühungen über Parteilinien Politik zu machen, wurden heute von den New Yorkern belohnt."
Darüber, ob die Senatorin, die am Höhepunkt ihrer Karriere angelangt ist, New York verlassen sollte, um das höchste politische Amt im Land anzustreben, muss wohl Hillary Clinton für sich alleine entscheiden. Die Spekulationen darüber gehen auf jeden Fall weiter. Frühestens Mitte nächsten Jahres kann man mit einer Antwort von ihr rechnen.
Für Singh Duggal, überzeugter Demokrat aus Queens, ist schon alles klar: Die Wiederwahl war nur der erste Schritt. Jene, die in den nächsten zwei Jahren folgen, führen unausweichlich ins Weiße Haus. So steht es zumindest auf seinem selbst gebastelten Schild.