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Jubiläen kommen und gehen, aber nicht immer sind sie erfreulich. Und wenn das Fernsehen sie begeht, gibt es des Öfteren kein Entrinnen. Denn oft hat man als Zuseher das Gefühl, einem Einheitssender mit zahllosen Wiederholungskanälen gegenüberzusitzen. Wenn schreckliche Geschehnisse rund um die Uhr analysiert und vorgeführt werden, wie jüngst am 11. September, dann versteht man die gut gemeinte Absicht, ist aber trotzdem nicht mehr wirklich aufnahmefähig. Ein Zuviel des Guten ist des Guten zu viel. Dann fühlt man sich wie Formel-1-Fans, die sich fragen, wann endlich wieder ein wenig Spannung im erlahmten Zirkus aufkommt.
Doch es gibt auch Jubiläen, die nicht groß gefeiert werden. Montag wurde Peter Falk 75 Jahre alt. Ein runder Geburtstag für den sympathischsten Regenmantelträger und abstrusesten Zigarrenraucher seit Groucho Marx, der je im TV zu sehen war. Wer sich zahlreiche Peter-Falk-Filme im Fernsehen erwartet hatte, wurde im "unverschlüsselten" Bereich enttäuscht.
Freuen konnte man sich dagegen über den Pay-TV-Sender Premiere, der in seinem Spartenkanal "13th Street" die ersten drei "Columbo"-Folgen als Geburtstagsgeschenk anbot. Dabei wurde man einmal mehr von der Faszination, die vom zerknitterten Inspektor ausgeht, eingefangen. Und auch die Entwicklung, die dieser unwiderstehliche Krimicharakter durchgemacht hat, wurde ersichtlich: In der ersten Folge wirkt Columbo mit seinen durch Gel unter Kontrolle gebrachten Haaren noch wie ein strebsamer Polizeischüler.