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Vor nicht einmal zehn Jahren haben sämtliche Repräsentanten des österreichischen Sports alle heiligen olympischen Eide geschworen, auf dass sie sich nie, nie wieder auf kostspielige olympische Bewerbungen einlassen werden. 2007 ist Salzburg gegen Sotschi grandios gescheitert, und hinter vorgehaltener Hand wurde damals vermittelt, dass man als kleines Land beim Korruptions- und Schmiergeldkonzert der Großen einfach nicht mitspielen könne. Tatsächlich haben die gescheiterten Bewerbungen für Winterspiele (Kärnten 2006, Salzburg 2010 und 2014) zweistellige Millionensummen verschlungen - ohne zählbaren Erfolg. Doch nun tut sich überraschend für 2026 ein günstiges Mondfenster auf, das Winter-Olympia ziemlich sicher zurück nach Europa (nach Pyeongchang 2018 und Peking 2022), wahrscheinlich in die Alpen und vielleicht sogar nach Österreich bringen könnte. Innsbruck schickt sich als erfahrener Veranstalter (1964/76) bekanntlich an und hat darob dieser Tage eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht. Interessanter ist aber wohl eine andere Meldung, hat doch vor kurzem die Schweizer Regierung grünes Licht für die Finanzierung von Winterspielen anno 2026 im Land der Eidgenossen gegeben. Negativ gesehen erwächst Innsbruck damit ein Konkurrent, positiv gesehen ein starker Partner. Denn was wäre nun naheliegender, als dass sich beide Länder zusammentun, um die natürlich weiterhin bestehende Gigantonomie der fünf Ringe zu stemmen? Beide Länder haben nämlich bei der Euro 2008 schon bewiesen, dass sie perfekt zusammenarbeiten können - eine Neuauflage der Alpenspiele hätte nicht nur ihren Reiz, sondern auch breitere Akzeptanz in der Bevölkerung als ein Sololauf. Geteiltes Leid wäre halbes Leid, geteilte Freude aber doppelte Freude. Und apropos Gigantonomie: Gegenüber Winter-Olympia ist und war die Euro die größere Sportveranstaltung.