Mini-Airline wird am Mittwoch Insolvenz anmelden, falls Investor ausfällt.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien. Am 1. Oktober startete die österreichische Comtel Air um Richard Fluck eine Charterstrecke von Birmingham über Wien nach Amritsar in Indien, doch bereits nächsten Mittwoch könnte das geschäftliche Abenteuer der Mini-Airline beendet sein. Laut Fluck hat seine Gesellschaft für diese Strecke von der spanischen Mint Air zwei Boeing 757-200 (229 Sitze) gemietet, die Raten wurden bisher bezahlt - aber nicht alle.
Mint Air stoppte Comtel in Wien, die Passagiere mussten der Airline mit 23.000 Euro für die Leasingrate aushelfen, um weiter nach Birmingham zu kommen.
Fluck führt das Zahlungsproblem auf den Geschäftspartner Astonbury zurück. Denn Comtel kooperiert bei den Flügen mit dem britischen Reiseveranstalter Astonbury, der der Airline rund 800.000 Euro schulden soll. Zugleich hätte der Reiseveranstalter laut Fluck auch einen neuen Investor, der als stiller Gesellschafter bei Comtel einsteigt, bringen sollen. Fluck befürchtet jetzt, dass der potenzielle Finanzier durch das unfreiwillige Grounding in Wien-Schwechat abspringt.
Comtel hat vier Mitarbeiter und rund 700.000 Euro Schulden. Falls sich der Einstieg des Investors zerschlägt, wird Fluck nach eigenen Angaben am Mittwoch den Weg zum Konkursrichter antreten. Die Comtel Air-Luftverkehrs GmbH gehört zu 75 Prozent der Golden Air GmbH um Jeffrey John Wheeler, den Rest hält Werner Frantsits (Sanochemia), dessen Business-Jet Falcon 2000 von Comtel gemanagt wird.