Mehrheitserwerb im August endgültig unter Dach und Fach. | Wien. Ab Sommer hat der Wiener Verpackungshersteller Constantia Packaging die Mehrheit an dem Ranshofener Alu-Konzern Amag endgültig in der Tasche. Im Juli soll der Kaufvertrag besiegelt werden, im August sollte das Closing (Aktientransfer) erfolgen. Das kündigte am Donnerstag Constantia-Chef Hanno Bästlein in der Bilanzpressekonferenz an.
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Die Constantia, schon bisher mit 40 Prozent an der Amag beteiligt, kauft Amag-Boss Klaus Hammerer dessen 40-Prozent-Paket ab. Zu welchem Preis, will Bästlein nicht sagen. Man habe Stillschweigen vereinbart. Dem Vernehmen nach sollen um die 200 Mio. Euro fließen.
Finanziert werden könnte der Kauf über eine Anleihe. Eine Kapitalerhöhung sei nicht im Gespräch, so Bästlein.
Das Amag-Presswerk (Extrusion) wird, wie mit Hammerer vereinbart, abgespaltet und von ihm künftig als eigenständige Firma weitergeführt. Aus dem Vorstand der Amag scheidet Hammerer aus, sobald der Kaufvertrag unterschrieben ist. Das gilt auch für Bästlein, der interimistisch seit Dezember in der Amag-Führungsetage sitzt. Wer neu in den Vorstand einzieht, soll in den nächsten Wochen entschieden werden.
Mit der Amag, die 2006 mit über 1600 Mitarbeitern 982,5 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftete, hat die Constantia künftig einen strategisch wichtigen Vormaterial-Lieferanten direkt im Haus. Von den 75.000 Tonnen Aluminium, die für Spezialverpackungen (etwa für Medikamente) verarbeitet werden, bezieht die Constantia jährlich 25.000 Tonnen von der Amag. Neben den Geschäftssparten Flexible Verpackungen und Wellpappe soll die Amag zum dritten Standbein im Konzern werden - und den Wachstumskurs mittragen. Aluminium ist als Werkstoff vor allem auch in der Auto- und Flugzeugindustrie gefragt.
Vor weiteren Zukäufen
Ihren Umsatz hat die Constantia 2006 nach mehreren kleineren Zukäufen um 6,5 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro gesteigert. Der Konzern-Gewinn stieg um 10,2 Prozent auf 50,3 Mio. Euro. Die Dividende soll von 78 auf 80 Cent je Aktie angehoben werden.
Weiter wachsen will die Gruppe vor allem in Osteuropa. Dort ist auch "das Radar eingeschaltet", was weitere Akquisitionen betrifft. Bästlein: "Wir haben eine Reihe von Verdächtigen."