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Seit geraumer Zeit beschert uns der Werbeblock im ORF kurze Spots zum Thema "Verkehrssicherheit". Junge Menschen, die nach dem Disco-Besuch in elegante Wagen einsteigen und lässig noch alkoholische Getränke nippen, sind in Wahrheit mit Leichenwagen unterwegs. Die hübsch gestylte Ideologie-Verkündung des Kuratoriums für Verkehssicherheit kann zwar wahrscheinlich ihre Hersteller überzeugen, ob sie aber die anvisierte Bevölkerungsgruppe anspricht, darf bezweifelt werden. Irgendwie wirkt nämlich die Fahrt in denLeichenmobilen ganz cool, die Wagen glänzen wie neu (wie wohl auch all jene der Teenager Österreichs), und die Stimmung ist toll. Dass sich Raser und leichtsinnige junge Autofahrer von solchen Kampagnen nicht angesprochen fühlen, haben sowohl Umfragen am Papier als auch die Realität im Straßenverkehr schon oft gezeigt.
Sogar morbide Beispiele wie jenes von James Dean, der wenige Tage vor seinem Tod bei einem Unfall mit seinem Porsche noch einen Verkehrssicherheitsspot drehte, fällt höchstens in die Kategorie Kuriositäten. Auch die täglichen Nachrichtensendungen, die zertrümmerte Autos, große Blutlachen und trauernde Angehörige ins Bild rücken, haben keinerlei Wirkung erzielt. Mittlerweile ist das Thema "Tod auf der Straße" allerdings vom neuen Publikumsmagneten "Hunde beißen" abgelöst worden. Es wird auch in diesem Bereich wahrscheinlich in näherer Zukunft nette Spots zur Hundehaltung geben. Die Vierbeiner freuen sich sicherlich schon darauf.