Schüler selbst verantwortlich machen für das, was sie lernen und dabei soziale Kompetenzen vermitteln. Dieses Ziel mag vielleicht etwas utopisch klingen, an einer Schule in Österreich funktioniert es allerdings bereits. Cooperatives Offenes Lernen ist COOL und wird seit einigen Jahren an der BHAK/BHAS Steyr erprobt - mit Erfolg. Nun soll sich das COOLernen ausbreiten mit Hilfe eines Impulszentrums, das letzte Woche seiner Bestimmung übergeben wurde. Es soll helfen, das kooperative Lernen an anderen Schulen einzuführen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Anforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft wachsen und auch die Ausbildung muss sich an diese Gegebenheiten anpassen. Ein Versuch ist das Cooperative Offene Lernen (COOL).
Offene Lernphasen sollen die Schüler motivieren und sie mit Teamarbeit vertraut machen. Sie können individuell gestaltet werden und sollen auch "dynamische Fähigkeiten" an Stelle von reinem Faktenwissen vermitteln. Die Lehrer sollen beraten, begleiten und moderieren. Dieses neue Lernen wird durch Schüler-Notebooks. "Sammeln von Wissen auf Vorrat wird zugunsten des Findens optimaler Problemlösungen zurück gedrängt", so Georg Neuhauser, einer der COOL-Lehrer der ersten Stunde an der BHAK/BHAS Steyr gegenüber der "Wiener Zeitung". Die Ausstattung der Klassen wird vom Europäischen Sozialfonds und dem österreichischen Bildungsministeriums finanziert und an der offenen Lernform besteht großes nationales und internationales Interesse.
Gemeinsam mit den Projektverantwortlichen entwickelte ein Innenarchitekt einen COOL-Modellraum, in dem da neue Lernen mit Hinblick auf Kooperation, Flexibilität und individuelle Arbeitsplatzgestaltung auch praktisch geübt werden kann. Das neu eröffnete Impulszentrum soll unter anderem zur Koordination der Lehrerfortbildung für COOL-Unterricht beitragen. Weiters soll das Modell allen kaufmännischen Schulen schmackhaft gemacht werden. In der Folge soll es als Entwicklungszentrum für Lehrpläne, Kooperation, Netzwerkaufbau und Informationsaustausch dienen. Letztendlich sei es das Ziel, das COOL in den Lehrplan der HAK einzubauen.
Ein wichtiger Bestandteil dieser selbststeuernden Lernform ist das computerunterstützte Lernen. Schüler-Notebooks helfen den Jugendlichen, mit Electronic Learning die Lerninhalte an ihren persönlichen Lerntypus und an ihr Lerntempo anzupassen.
"Ganz unumstritten ist das Projekt allerdings nicht", muss Neuhauser im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" eingestehen. Das kooperative offene Lernen stelle neue Anforderungen an die Lehrer für die sie oft nicht ausgebildet sind.