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Countdown bei Schlecker Österreich

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Verhandlung mit zwei Interessenten intensiviert - Gehälter werden gezahlt.


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Ulm/Linz. Der Wettlauf um eine Zukunft von Schlecker Österreich (3000 Mitarbeiter) geht in die Endrunde. Wie berichtet hat Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz die Verhandlungen über einen möglichen Share-Deal, den Gesamt-Verkauf der Puckinger "Anton Schlecker GmbH", intensiviert. In den nächsten Tagen soll feststehen, ob eine Rettung möglich ist. Es gibt vielversprechende Anzeichen, dass es zumindest mit einem Kaufinteressenten doch noch zu einem positiven Abschluss kommen könnte.

Der Sukkus der Prüfer

Für Schlecker Österreich benötigt ein Investor nach Berechnungen der Restrukturierungsfirma Alvarez & Marsal in der Fortbetriebsvariante ("Going concern") viel Geld.

"Der Bruttofinanzierungsbedarf liegt für einen reinen Finanzinvestor bei zirka 35 Millionen Euro, hängt aber davon ab, wie schnell Lieferantenkredite wieder zur Verfügung stehen", heißt es in den Unterlagen. Dabei geht man davon aus, dass beim Einkauf Vorauszahlungen zu leisten sind. "Mit einer Warenkredit-Versicherung ließe sich der Einstandsfinanzierungsbedarf auf 19 Millionen Euro begrenzen - vor Ablösung etwaiger Kreditforderungen des Insolvenzverwalters und anderer Gläubiger." Diese Zahlen dürften aber nicht ganz frisch ein.

"Bei voller Warenverfügbarkeit ließe sich erst 2013 ein ausgeglichenes Ergebnis darstellen und 2014 wieder ein positives Ebitda", heißt es weiter. Das Warenlager soll - vor Wochen - einen Brutto-Wert von 62 Millionen Euro gehabt haben. Unter dem Strich beträgt der Netto-Wert abzüglich der Großhandelsspanne aber maximal 25 Millionen Euro - im Pleitefall nur etwa ein Drittel (8,3 Millionen Euro). Indes wird kolportiert, dass ein österreichischer Unternehmensberater aus dem Finanzbereich, mit gut dotierter Gesellschaft und Handelskompetenz, als Käufer in spe in der engeren Wahl sei.

Die Interessenten-Liste

Neben der MTH Retail um Josef Taus und Martin Waldhäusl, dem Finanzinvestor Recap um Anton Stumpf soll auch der Ex-DM-Manager Manfred Laaber und der Beteiligungsexperte Erhard Grossnigg auf der Interessentenliste für Schlecker Österreich notiert sein wie auch die Wiener I4G Investment um Michael Kübeck, die deutsche Adcuram AG und die Münchner Orlando Management AG. Nicht nur i4G hat laut Kübeck mangels Finanzierung abgewunken, sondern andere angeblich auch. Bei Adcuram bestätigt man nur, dass man sich mit dem Fall befasst habe. Und Paul Niederkofler von VMS Value Management Services dementiert, dass er zum Interessentenkreis gehört.

Indes bestätigt Geiwitz der "Wiener Zeitung", dass die Gehälter der Schlecker-Österreich-Mitarbeiter ausgezahlt werden.