Insgesamt verstarben 2021 deutlich mehr Menschen als vor Pandemiebeginn. Alte waren durch das Coronavirus besonders gefährdet.
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Wien. Covid-19 bleibt tödlich. Auch im zweiten Jahr der Pandemie machen sich die Todesfälle aufgrund der Viruserkrankung in den Zahlen der Statistik Austria deutlich bemerkbar.
Nach vorläufigen Ergebnissen der Erhebung zu den Todesfällen 2021 in Österreich starben im vergangenen Jahr 7.857 Menschen an Covid-19, was rund neun Prozent der insgesamt 90.434 Sterbefälle ausmacht. In den fünf Jahren vor der Pandemie verzeichnete die Statistik Austria mit durchschnittlich knapp 83.000 Toten deutlich weniger Sterbefälle. Zu der großen Zahl der ursächlich an der Infektionskrankheit Verstorbenen kommen noch 1.200 Menschen, auf deren Totenschein Covid-19 als Begleiterkrankung eingetragen wurde. Das bedeutet, dass ihrem Tod eine sonstige Erkrankung zugrunde lag, sie durch Covid-19 allerdings früher verstorben waren.
Deutlich höhere Infektionszahlen als 2020
Damit zeichnete sich für 2021 ein ähnliches Bild wie im ersten Pandemiejahr ab, als von insgesamt 90.517 Verstorbenen bei 6.477 Covid-19 die Ursache war. Allerdings war die Sieben-Tage--Inzidenz in den Herbstmonaten 2020 wesentlich höher als im vergangenen Jahr: Läuteten 2020 noch Inzidenzwerte von rund 550 einen monatelangen Lockdown ab Anfang November ein, so stieg die Zahl im Spätherbst 2021 auf mehr als 1.000.
Unverändert bleibt, dass Covid-19 vor allem älteren Menschen das Leben kostet. Das Durchschnittsalter der Covid-19-Toten lag 2021 bei Männern bei 77, bei Frauen bei fast 83. Trotz der hohen Durchimpfungsrate in dieser Altersgruppe - aktuell besitzen rund 90 Prozent der Männer und 88 Prozent der Frauen zwischen 75 und 85 ein gültiges Impfzertifikat - blieb Covid-19 also für Alte weiterhin ein Risiko. Lag der Anteil der daran Verstorbenen bei allen Sterbefällen von unter 40-Jährigen nur bei knapp drei Prozent, waren es bei den 60-bis 69-Jährigen bereits 8,7 Prozent. Dieser Wert stieg noch einmal in der Altersgruppe von 70 bis 79 um einen Prozentpunkt, bevor er für die über 80-Jährigen wieder leicht abnahm.
Corona-Maßnahmen schützen auch vor Grippe
Über die Gesamtbevölkerung gerechnet, war Covid-19 2021 die zweithäufigste Todesursache nach chronischen Herzerkrankungen (14.402 Verstorbene) und lag damit vor Schlaganfällen, Herzinfarkten und Lungenkrebs. Werden Herzkreislauferkrankungen und sämtliche Krebsarten zusammengezählt, reiht sich Corona an dritter Stelle ein.
Dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Infektionen auch vor anderen Krankheitserregern schützen, wird in der Statistik ebenfalls deutlich: An Influenza und Lungenentzündung starben im Vorjahr um mehr als 50 Prozent weniger Menschen als im Durchschnitt der fünf Jahre vor Ausbruch der Pandemie. Wie schon 2020 blieb eine starke Grippewelle in Österreich aus.