Seit Schulbeginn werden auch mehr Jugendliche immunisiert.
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Im Durchschnitt wird österreichweit alle sieben Sekunden eine Schutzimpfung gegen Sars-CoV-2 verabreicht. Was beeindruckend klingt, spiegelt allerdings die Hochphase mit 100.000 und mehr Stichen an manchen Tagen im Mai und Juni wieder. In der vergangenen Woche waren es laut den Impfdaten des Gesundheitsministeriums durchschnittlich 12.366 Impfwillige pro Tag. Am Sonntag, dem Wochentag, wo die Impfquote traditionell am niedrigsten ist, erhielten nur 2.957 eine Impfung - 1.122 Personen davon die erste.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zeigt sich deshalb erfreut, dass die Anzahl der Erststiche wieder ansteigt. Am Dienstag entschieden sich 9.986 für den ersten, weitere 8.418 Personen holten sich den zweiten Stich. Das seien doppelt so viele wie noch am Montag, gibt der Minister per Aussendung bekannt. Da waren es insgesamt 8.703.
Eine "außerordentlich erfreuliche Entwicklung" für Mückstein ist zudem, dass seit Schulbeginn die Impfungen bei jungen Menschen zunehmen. Mit Stand 15. September sind aber erst 31,6 Prozent der 12- bis 15-Jährigen teil- und 24,9 Prozent vollimmunisiert. Bei 16- bis 20-Jährigen haben 57,6 Prozent einen teilweisen und 51,4 Prozent vollen Schutz.
Trotzdem können sich Schüler nun nach fünf statt bisher zehn Tagen mittels PCR-Test aus der Quarantäne freitesten. So wie an Volksschulen schon bisher gehandhabt, werden laut Erlass des Gesundheitsministeriums nun in allen Schulen nur mehr direkte Sitznachbarinnen und Sitznachbarn sowie "enge Kontakte" in Quarantäne geschickt. Bei mehreren Infektionen in einer Klasse entscheiden die Behörden.
Impfappelle und Klarstellung zur Maskenpflicht
Die Impfraten von Jugendlichen liegen unter jener der österreichischen Gesamtbevölkerung: 62,9 Prozent haben mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten. 59,5 Prozent sind vollimmunisiert. Das sind weit weniger als die 81,5 Prozent Vollimmunisierten in Portugal, die 75,8 Prozent in Spanien und 74,1 Prozent der Bevölkerung in Dänemark.
"Es gilt, die Durchimpfungsrate weiter zu steigern, um sicher durch den Herbst und Winter zu kommen", unterstreicht deshalb Mückstein. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) setzt auf Angriff: "Ohne die Anti-Impf-Propaganda der FPÖ wäre die Impfquote in Österreich höher und wir könnten weitere Lockerungsschritte - wie etwa in Dänemark - durchführen." Wirtschaftsministerin Margarethe Schramböck formuliert vorsichtiger: "Je mehr Geimpfte, desto weniger müssen wir diskutieren, desto besser für den Standort."
Zu diskutieren bzw. klarzustellen hatte Schramböck die Kontrollen der FFP2-Maskenpflichten im Handel. Während diese in Supermärkten für alle gilt, müssen in anderen Geschäften nur Ungeimpfte diese FFP2-Maske tragen. Beschäftigte seien keine "Hilfssheriffs", heißt es seitens der Gewerkschaft, Kontrollpflichten seien "weltfremd" vom Handelsverband. Schramböck tadelte das als "Falschinformationen": "Die Regelung ist eine Kann-Bestimmung. Der Händler kann sich das Impfzertifikat zeigen lassen. Kontrolliert wird von den Behörden."