checkit!-Leiterin Sonja Grabenhofer über die Anfänge 1997, Kosten und Kritik.
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"Wiener Zeitung":Können Sie die Situation 1997 beschreiben als checkit! begann?Sonja Grabenhofer: Begonnen haben wir bei Events im Gasometer. Das war die Zeit der Riesen-Raves - Musik war den Jugendlichen sehr wichtig und Ecstasy erzeugte ein Gefühl des Verschmelzens mit der Musik. Wenn da tausende Menschen feiern, fühlt man sich als große Familie. Die Droge der Wahl war einfach Ecstasy. Aber die Zeiten haben sich geändert.
Wie viel kostet ein Einsatz?
Wir sind billiger geworden, aber es ist natürlich sehr kostenintensiv. Fünf bis zwölf Berater sind vor Ort, dazu zwei bis vier Chemiker, die mit einem mobilen Labor unterwegs sind. Insgesamt sind wir bei 2000 bis 7000 Euro.
Aus München kommen immer wieder Horrormeldungen über Crystal-Meth: Wie sieht die Lage bei uns in Wien aus?
Weder bei den Tests noch bei Beratungen ist Crystal Meth ein Thema. Wir dachten, dass wir bei Tests in der Nähe der tschechischen Grenze darauf stoßen könnten - aber Fehlanzeige.
Wie begegnen Sie der Kritik, dass checkit! zu Drogenkonsum verführt?
Es gibt Studien, die zeigen, dass das nicht stimmt. Die Leute konsumieren ja schon, wenn wir sie aktiv ansprechen. Wir steigen dann mit ihnen direkt in die Reflexion ein. Gibt’s Alternativen? Was sind die Motive? Wann gibt es Schäden für Körper und Psyche? Es passiert auch immer wieder, dass nach den Tests die Drogen weggeschmissen werden.