Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Beachtlich, was diese Woche von Cliff Richard vermeldet wurde. Er bringt im November sein 100. Album heraus. Das hunderste! Das muss doch ungeschaut ein Rekord sein. Nicht einmal die Rolling Stones, bekanntlich die ältesten Männer, die noch halbwegs aktiv im Popgeschäft tätig sind, können auch nur annähernd so einen Output vorweisen. Die kommen ja noch nicht einmal auf 50 Alben.
Cliff Richard begann seine Karriere Ende der 1950er Jahre. Das ist auch schon ziemlich lang her. Rechnerisch bedeutet das, dass er teilweise zwei Alben pro Jahr veröffentlicht haben muss, sonst geht sich diese erstaunliche Fülle ja gar nicht aus.
Daran kann sich der Pop-Nachwuchs nun wirklich ein Vorbild nehmen. Dieses faule Pack bringt ja im Schnitt gerade einmal alle zwei Jahre eine neue Platte heraus. Dazwischen ist man mit Eigenes-Parfüm-Kreieren, Neue-Tätowierungen-Stechen-Lassen und Nebenerwerbsmodeln für H&M beschäftigt.
Auf Billigmode-Plakaten hat man Cliff Richard noch nie gesehen. Für solche Spaßetteln hat dieser hart arbeitende Mann echt keine Zeit. Der hat ja früher auch noch die Übersetzungen seiner Lieder selbst eingesungen. Verlang das einmal von Rihanna.
Natürlich könnte es auch an den veränderten Rezeptionsmethoden liegen, dass die neuen Popstars weniger Wert auf Albenproduktion legen. Das Geld kommt schließlich heutzutage nicht mehr auf diesem Wege aufs Konto, sondern nur durch Tourneen, die zugegebenermaßen auch recht zeitraubend sind.
Aber bitte: 100 Alben! Mancher ist ja schon froh, wenn er insgesamt so viele verkauft.