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Mercedes verkauft wieder mehr "Große". | VW-Konzern legte um 15 Prozent zu. | Rekordhalbjahr für Peugeot/Citroen. | Stuttgart/Wolfsburg/Paris.(hdt/reu/dpa) Wenn der Ball rollt, stehen die Räder still: Mercedes in Stuttgart gab seinen Mitarbeitern am Mittwoch zum Fußball-Schauen frei - die Spätschicht endete früher, die Nachtschicht bei Daimler begann erst nach dem Semifinalspiel der Deutschen gegen Spanien um 1 Uhr Früh.
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Sonst ist von Kurzarbeit und stehenden Bändern bei Daimler schon lange nicht mehr die Rede - beim deutschen Luxus-Autobauer brummt das Geschäft wie lange nicht. Daimler hat im Juni den neunten Monat in Folge ein Plus beim Pkw-Absatz verbucht: Mit knapp 608.000 Fahrzeugen verkauften die Stuttgarter im ersten Halbjahr um mehr als 10 Prozent mehr als vor einem Jahr - ein ähnliches Plus peilt man nun auch für Gesamtjahr an.
Für das Plus sorgten vor allem die großen Wagen der neuen E- und S-Klasse auf den Märkten China und USA. In Deutschland war der Markt erneut rückläufig, in Österreich legte der Mercedes-Absatz um mehr als 12 Prozent zu, wie Konzernsprecher Gregor Waidacher gegenüber der "Wiener Zeitung" erklärte.
Auch Europas größter Autobauer, der deutsche Volkswagen-Konzern, hat seinen Absatz laut Vorstandschef Martin Winterkorn im ersten Halbjahr deutlich gesteigert: Der Konzern habe mehr als 3,5 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, um 15 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Allein die Marke VW habe die Grenze von zwei Millionen Fahrzeugen im Jahresverlauf deutlich überschritten. Allerdings sei das zweite Halbjahr kein Selbstläufer: "Vor allem in Deutschland wird das Geschäft deutlich härter." Freude machen ihm die Märkte China, Brasilien und Indien.
Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen hat die Verkäufe um fast 17 Prozent gesteigert. Insgesamt seien 1,86 Millionen Fahrzeuge und Bausätze verkauft worden, der beste Halbjahresabsatz in der Geschichte des Konzerns.
In Europa - plus 7,7 Prozent - sei der Marktanteil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um einen Prozentpunkt auf 14,6 Prozent gestiegen. Außerhalb Europas wurden 36 Prozent des Gesamtabsatzes verkauft. In China wurde mit 176.000 Wagen ein Rekord erzielt.
Zudem seien Fortschritte beim Flottenverbrauch gemacht worden. Derzeit lägen die CO2-Emissionen bei 133 Gramm pro Kilometer. Fürs Gesamtjahr rechnet Peugeot unverändert mit einem Rückgang des europäischen Marktes um neun Prozent. Der Hersteller will seinen Marktanteil ausbauen.