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Dalai Lama: Schwieriger Dialog mit China

Von WZ Online

Politik

Der Dialog zwischen China und Vertretern des Dalai Lama ist nach Einschätzung des religiösen und weltlichen Oberhaupts der Tibeter im Exil schwierig geworden. Vertreter von Exil-Tibetern sollen am 17. November in Indien zusammenkommen und dabei werde er ihnen die Entscheidung überlassen, ob der Dialog fortgesetzt werden soll oder nicht, sagte der Dalai Lama am Sonntag in Japan.


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Nach den Unruhen in Tibet im März hatte die chinesische Führung auf internationalen Druck hin Gespräche mit Abgesandten des Dalai Lama aufgenommen. China verlangt ein Bekenntnis, dass Tibet untrennbar zu China gehört. China wirft dem Dalai Lama vor, das Hochland abspalten zu wollen, doch verfolgt der Dalai Lama nach eigenen Beteuerungen nur eine religiöse und kulturelle Autonomie.

Aus Enttäuschung über den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy will der Dalain Lama im Dezember nicht wie angekündigt zu einem Nobelpreisträger-Treffen nach Paris reisen. "Es ist kein Besuch geplant, es hat auch nie eine offizielle Einladung gegeben", sagte Matthieu Ricard, ein Sprecher des Dalai Lama, der Sonntagszeitung Journal du Dimanche. Sarkozy hatte beim jüngsten Frankreichbesuch des Dalai Lama auf ein Treffen verzichtet und sich von seiner Frau Carla vertreten lassen.

Kritiker warfen Sarkozy vor, er habe den Dalai Lama nicht getroffen, um China nicht zu verärgern. Anschließend hatte der Élysée angekündigt, dass im Dezember zahlreiche Nobelpreisträger in Paris zum 60. Jahrestag der Deklaration der Menschenrechte eingeladen seien, unter ihnen auch der Dalai Lama. (APA)