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Der 14. Dalai Lama ist am Sonntag in Bozen zu einem weiteren Südtirolbesuch eingetroffen. Im Mittelpunkt stand dabei das Studium des Südtiroler Autonomiemodells. Auf einer Pressekonferenz betonte der Dalai Lama, dass "die Südtirolautonomie eines der wichtigsten Modelle" sei, das man für Tibet studiere.
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Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) verwies auf die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen Südtirol und Tibet. Die Südtirolautonomie sei "nicht das Beispiel, sondern ein Beispiel zur Lösung von Minderheitenfragen", betonte Durnwalder. Er versicherte auch, dass man aus Überzeugung helfe und andere Minderheiten berate.
Der Dalai Lama stimmte Durnwalder zu, dass zum Überleben einer Minderheit das wirtschaftliche Auskommen gesichert werden müsse. Südtirol sei ein schönes und reiches Land mit guten Wirtschaftsdaten. Auch aus diesem Grund empfinde man das Südtiroler Autonomiemodell als eines der wichtigsten.
Sein Hauptinteresse gelte der Förderung der menschlichen Werte. Die meisten Probleme seien selbst verursacht, einschließlich des Terrorismus, betonte der Dalai Lama. Es fehle uns "an Sinn für Gemeinschaft". Der Dalai Lama betonte, dass vor allem "Verantwortung für alle anderen Menschen" im Vordergrund stehen müsse.
Seine Aufgabe sei es, zum Frieden und zur Menschlichkeit zu ermutigen, um damit "eine bessere und friedlichere Welt" zu schaffen. Er könne "ein Wachstum in diese Richtung" feststellen, unterstrich der Dalai Lama.