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- Horus mit Dir, oh Hesire, mein Hieroglyphenerfinder. Hast du etwas Neues für mich?
- Servus, Cheops, mein Pharao. Selbstverständlich. Da, bitte.
- Was bedeutet die Hieroglyphe da, der Mann, der auf die Erdscheibe zeigt?
- Trottel.
- Köstlich. Und diese, bei der ein Krokodil eine Sklavin frisst?
- Guten Appetit.
- Nein, nein, nein, das ist frauenfeindlich. Da muss ich Isis dreihundert Stiere opfern, und mir fehlt das Geld für meine Pyramide.
- Ich kratze sie aus.
- Und die da, wo ein Weißhäutiger auf dem Boden liegt?
- Faulheit.
- Bist du ganz von Osiris verlassen? Du kannst doch nicht solch ein rassistisches Zeug entwerfen!
- Ich kratze sie aus.
- Und was soll die mit dem Mann mit dem dünneren Bein?
- Humpeln.
- Bastet schau herunter! Jetzt öffnet dieser Mensch Tür und Tor, dass man sich über Menschen mit Behinderung lustig macht!
- Auskratzen?
- Auskratzen. Der leere Kreis?
- Ein Experiment. Ich nenne es Buchstabe. Ein Zeichen für den Laut O.
- Chnum gebe Dir Deinen Verstand zurück. Bilder allein sind deutlich. Nur komm’ mir nicht nicht mit diesem politisch unkorrekten Mumpitz. So setzen sich unsere Hieroglyphen nie durch.
In den USA wird diskutiert, ob neue Emojis wie das lachende Gesicht eines Schwarzen oder eine Frau im Rollstuhl als diskriminierend ausgelegt werden können.