Crash-Elemente mildern die Stärke des Aufpralls bei Unfällen ab. | Pölster schützen Körper der Passagiere. | Wien. Ein infernalisches Kreischen, Blech zerbeult im Bruchteil einer Sekunde, ein Körper wird durch den Innenraum des Fahrzeugs geschleudert: Mit solchen Crash-Tests verbessern Autohersteller die Sicherheit der Insassen bei einem Unfall. Eine "Dummy" genannte Puppe im Auto zeigt, wie sicher oder gefährdet Menschen wären.
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Während die Unfallvorsorge beim Individualverkehr die Norm ist, gibt es nur wenige Orte, an denen die Sicherheit des Schienenverkehrs wissenschaftlich unter die Lupe genommen wird. Dabei ließe sich die Verletzungsgefahr in den vergleichsweise sicheren Zügen durchaus noch weiter verbessern, zeigt Markus Hecht vom Fachgebiet Schienenfahrzeuge der Technischen Universität Berlin. Der Ingenieur entwickelt und testet Crash-Elemente.
Auf die Insassen von Fahrzeugen wirken bei einem Aufprall Kräfte, die von den daran beteiligten Massen und dem abrupten Abbremsen abhängen. Die Masse kann niemand ändern, die extrem starke Verzögerung dagegen schon. Genau dazu dient das Crash-Element, das vereinfacht dargestellt die Energie des Aufpralls zum Teil verzehrt.
Je mehr Platz es für Crash-Elemente gibt, umso mehr Energie können sie absorbieren. Den Konstrukteuren kommt die Aerodynamik entgegen, die bei Hochgeschwindigkeitszügen eine "windschnittige" Form mit einer lang gestreckten Nase verlangt. Während bei einem Auto 75 Zentimeter des Motorraums als Verzögerungsweg bei einem Unfall dienen, wartet ein TGV oder ICE mit fünf bis zehn Metern Länge auf, die bei einem Unfall Energie aufnehmen können.
Das hohe Tempo moderner Züge spielt bei den Crash-Eigenschaften eine eher untergeordnete Rolle: So peilen die Hersteller zwar inzwischen planmäßige Geschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern in der Stunde an, die im innereuropäischen Verkehr dem Flugzeug Konkurrenz machen. Entscheidend für die Verletzungsgefahr ist aber nicht das Tempo, sondern die Geschwindigkeit des Aufpralls. "Die aber liegt bei 95 Prozent aller Unfälle mit Schienenfahrzeugen unterhalb von 40 Kilometern in der Stunde", erklärt Sicherheitsexperte Markus Hecht.
Aufprallenergie
Bei diesem Tempo können Crash-Elemente einen großen Teil der Aufprallenergie verzehren. Sie werden heute meist aus Stahl gefertigt, das fest ist und sich auch gut verformen lässt. Solche Elemente gibt es in verschiedenen Bauweisen. So kann aus einem dicken Rohr die stumpfe Seite eines Dorns herausragen, der eine Spur dicker ist als der Innendurchmesser des Rohres. Ein Aufprall schiebt den Dorn in das Rohr hinein. Da der Dorn aber zu dick ist, verzehrt das Hineinschieben sehr viel Energie und ein aufprallender Zug kommt dadurch deutlich weniger abrupt zum Stehen als ohne.
Andere Crash-Elemente sehen ein wenig so aus, als ob sie entlang einer Längsnaht perforiert sind. Bei einem Aufprall reißt diese "Naht" sukzessive auf und das Platzen des Rohres verzehrt in Bruchteilen einer Sekunde viel Energie.
Natürlich kennt Hecht auch einige Möglichkeiten, die Sicherheit der Passagiere zu verbessern, die normalerweise weniger gefährdet sind als der Lokführer. So haben sich bereits einige ICE-Fahrgäste über die Polster auf der Rückseite der Sitzlehnen gewundert. Bei einem Crash sollen sie den Aufprall von Körperteilen abmildern.