Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Vorsicht! Wo Thriller draufsteht, muss nicht unbedingt einer drinnen sein. Die Verpackung der ORF-Premiere mit Sat1-Kooperation, "Die Tänzerin" versprach dieses jedoch. Verabsäumte es aber, den Zuseher darauf hinzuweisen, wo man sich bei Fragen oder Nebenwirkungen hinwenden könne. Denn die Frage, die sich aufdrängt, steht beim Ansehen dieser deutsch-österreichischen Produktes schnell im Raum: Wieso gibt die Österreichische Fernsehförderung, der ORF und schlussendlich der Zuseher jede Menge Geld für so eine öde Produktion aus? Und die Nebenwirkungen: furchtbare eineinhalbstündige Langeweile. Das einzig Spannende an dem Thriller war der plötzlich von hinten kommende Schlag auf den Kopf des Kommissars nach zwanzig Minuten. Das war’s dann auch schon wieder. Da konnten die angepriesenen "österreichischen TV-Lieblinge", wie Marion Mitterhammer und Max von Thun, dem faden Spiel leider auch keine Würze mehr verleihen. Das Wiener Raimundtheater war zwar nett anzusehen, aber kein "unheimlicher Ort".
Da eignet sich der kalte Norden als Schauplatz von Verbrechen schon viel besser. Ohnehin sind die Dänen als Krimi-Produzenten einzigartig. Mit Kommissarin Sarah Lund zeigt Arte nach dem "Verbrechen" nun die zweite Staffel: "The Killing". Lund wurde aufgrund von Disziplinarvergehen im Fall Nanna Birk Larsen (Staffel 1) suspendiert. Ihr ehemaliger Vorgesetzter Lennart Brix kontaktiert sie in einem heiklen Mordfall. Sie nimmt an. Sie ermittelt konzentriert, hartnäckig und geduldig. Sie achtet auf das kleinste Detail. Der Zuseher dankt es ihr. Jede Minute ist fesselnd. Den Sieg im Spannendsein trägt Dänemark nach Hause.