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Danke schön plus Seitenhieb

Von Reinhold Aumaier

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Zuallererst ein herzliches Danke schön an die Regie, welche uns die Bilder von Leeds-Valencia ins Haus geliefert hat.

Wir bekamen einen fast ungetrübten Eindruck vom Verlauf des spannenden Spiels. Die Zeitlupe wurde äußerst sparsam eingesetzt, die Dramaturgie blieb dem TV-Zuschauer erhalten. Ganz im Gegensatz zu heimischen Matches, bei denen die Herren Elsner, Felber & Co. durch in "Seitenblicke"-Manier eingesetzte Kameras und die x-fach verwendete Zeitlupe soeben stattfindende Matches bei sozusagen lebendigem Spielgeschehen zerpflücken, zerhäckseln und faschieren. Motto: "Dös Spü an sich is uns wurscht; was ma draus machan, dös zöht anzig und alla."

Wie unterhaltsam und lehrreich bzw. einfach nur schön Fernsehen (noch) sein kann, sahen wir vor dem Kick um 20.15 Uhr auf 3sat. "Jalta im Sommer 2000 - Zimmer frei" lautete der ebenso ausführliche wie genaue Titel des Films von Barbara Ladinser und Karl Prossliner. Und ebenso liebevoll, das heißt mit viel Zeit und dem kompositorischen Blick fürs Detail, war dieses Feuilleton auch gemacht. Man bekam im Lauf dieser 45 Minuten beinah das Gefühl, sich in aller Ruhe einen größeren Zeitungsartikel zu Gemüte zu führen. Denn dieser etwas darnieder liegenden (Urlaubs-)Region und ihren Bewohnern wurde nicht das derzeit übliche Filmschnitt-Muster übergestülpt, sondern Buch und Regie passten sich dem dort herrschenden Tempo, der Lebensart und Erzählweise der Einheimischen an.

Ein Gustostückerl, besten Dank! Selbiger geht auch an Hannes Doblhofer. Er machte uns im "Radiokolleg" dieser Woche mit zumindest zwei vorbildhaften Schreibern über das heikle Thema Musik bekannt. Man wusste nur zu gut, wovon da die Rede war . . .