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Das Auge isst schon beim Eingang mit

Von Claudia Peintner

Wirtschaft

Vom Rosenstrauch vor dem Pub bis zum Hygiene-Aufkleber. | Wien. Schrille Leutchreklame am Eingang, ausgeschnippselte Gourmet-Kritiken aus Zeitungen im Schaufenster - was unternehmen Wirte nicht alles, um Gäste in ihr Lokal zu locken.


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Im Berliner Bezirk Pankow arbeiten Gastronomen seit 2009 mit einem Smiley-Symbol. Wer bei der Überprüfung der Lebensmittelkontrolleure besonders gut abschneidet, erhält einen Aufkleber mit einem Smiley und der Aufschrift "Alles sauber. Also rein!".

Der rauchende Koch als mieses Werbesymbol

Lokale mit sauberer Küche und einwandfreien Lebensmitteln sollen ein Anziehungspunkt für die Gäste sein. "Sichtbar zu machen, wie ein Betrieb geführt wird, gibt den Konsumenten eine bessere Grundlage für die Entscheidung, wo sie essen wollen und wo nicht", ist man im Stadtratsbüro überzeugt. Marketingexperten sehen die freiwillige Werbe-Aktion mit Zwiespalt: "Hygiene und Sauberkeit würde ich nicht als Werbe-Aufhänger nehmen. Die Qualität muss immer passen", so Unternehmensberater Pierre Nierhaus.

Für die Berliner spricht freilich, dass sie das Potenzial des Eingangs als Werbefläche erkannt haben. Denn diese wird laut Marketingexperten viel zu wenig in Szene gesetzt. Ein Dorn im Gourmet-Auge sind billige Plastikschilder, rauchende Köche an der Eingangstür oder eine schmutzige Kreidetafel.

"Die Außenfassade und der Eingangsbereich müssen so inszeniert werden, dass sie zum Lokal passen", sagt Nierhaus. Große Glasfenster passen zu Publikum, das sehen und gesehen werden will. Weniger in die Auslage gestellt werden sollten die Gäste, wenn eine persönliche und gediegene Atmosphäre vermittelt werden soll.

Löst das Touchpaddie Speisekarte ab?

"Der Hauptzweck des Eingangsbereichs ist es, auf das Angebot im Lokal aufmerksam zu machen und den Gast das Gefühl zu vermitteln, dass er willkommen ist", berichtet Maren Stieler vom Gastronomie-Berater Walter Junger & Friends. Die Agentur führt in Berlin ein österreichisches Lokal im Almhüttenstil mit dem Namen "No cangaroo". Vor der Tür empfängt die Besucher eine Kuh in Originalgröße. Ein origineller Eyecatcher hebe Lokale von der Konkurrenz ab, so Stieler.

Aufmerksamkeit bekommt ein Lokal auch durch Beleuchtung. Die meisten Eingangsbereiche sind zu dunkel und zu klein, urteilen Marketingexperten. Das Portal sollte den Gästen einen tollen Auftritt ermöglichen. Bereits erkannt hätten dies arabische Länder, bei denen der Eingang stets hell und pompös gestaltet sei, sagt Nierhaus.

Ein Muss vor einem Lokal ist auch die Speisekarte mit Preisangaben. Entweder sie befindet sich gut lesbar in einem repräsentativen Schaufenster. Oder man greift auf die gute alte - wohl aber fein säuberlich geschriebene - Kreidetafel zurück.

Die Engländer möbeln ihre rustikalen Pubs indes mit einem von der Fassade baumelnden Blumenstock auf. Moderner geht es innen zu. Der neueste Trend: In einigen Lokalen gibt es statt der Speisekarte ein in die Wand eingebautes Touchpad. Die Bestellung erfolgt elektronisch.