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Das Auto vor lauter Technik nicht sehen

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Die Formel-1-Saison hat noch nicht einmal ansatzweise begonnen, die Streitereien haben es schon längst. Nach Doppeldiffusor und F-Schacht, die zuletzt für mehr Aufregung gesorgt haben als die Rennen selbst, geht es nun um die reaktive Radaufhängung, an der einige Teams gearbeitet haben. Wem das nichts sagt, der ist wohl nicht alleine, verkürzt handelt es sich um ein System, bei dem der Bolide beim Abbremsen auf der Vorderachse stabilisiert wird. Laut Automobilweltverband FIA geht diese Radaufhängungsvariante aber über ihren eigentlichen Zweck hinaus und ist als aerodynamisches Hilfsmittel zu sehen, das laut Reglement verboten ist. Aha, jetzt weiß man also mehr. Zumindest ein bisschen und bis zur nächsten Regeladaption. Was der Laie aber nach wie vor nicht weiß, ist, was wirklich drin ist, wenn Formel-1-Auto draufsteht. Und das wird sich in Zukunft auch nicht ändern.

Es ist nur logisch, dass die Ingenieure alle Möglichkeiten ausloten, um noch ein paar Tausendstel herauszuholen. Dabei ist die Formel 1 aber so speziell geworden, dass sie sich von ihrem eigenen Anspruch, Systeme für die serielle Straßenproduktion zu entwickeln, immer weiter entfernt. Wegen der WM-Punkte (und der Aussicht aufs große Geld) zu tüfteln, ist eh o.k. So zu tun, als brächte das, was Sebastian Vettel und Co. und die Maschinerie im Hintergrund so treiben, notwendige Impulse für die mobilisierte Menschheit, ist aber schlichtweg Heuchelei. Und spannender werden die Rennen für die zuschauende Klientel, die das Auto vor lauter Technikdetails nicht mehr sieht, wohl auch nicht.