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Das Cape kommt nicht aus der Mode

Von Christina Böck

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Bei Superhelden denkt man an Weltrettung, schillernde Bösewichte und Kryptonit. An Damen, die ohnmächtig an starke Oberarme sinken, an Schatten, die nach vollbrachter Heldentat in die Dunkelheit entwischen. An was man nicht so primär denkt bei Superhelden, ist Mode. Superhelden kennen sich zum Beispiel mit der Mantelgattung "Cape" ganz gut aus. Sie wissen, wie man Muskelimplantate in Oberteilen trägt. Und Superhelden sind die Pioniere des körperbetonten Stylings. Es ziemt sich schließlich nicht, wenn ein Alter Ego aus dem Büro-Outfit hervorblitzt. Vielleicht stellen sich auch Fragen, die am Rande mit Mode zu tun haben: Etwa, wie zieht sich Superman eigentlich um in einer Zeit, in der es kaum mehr Telefonhüttln gibt?

Der neueste Superhelden-Film "Avengers: Age of Ultron" will das nun ändern. Im Rahmen der ohnehin recht ausufernden offiziellen Merchandising-Kampagne (Müsliriegel!) wurde nun auch eine Damenmode-Kollektion vorgestellt. Die Kleider sind im 50er- bis 60er-Jahre-Stil geschneidert, Neckholder-Ausschnitte sind vorherrschend, gut, nicht jedem steht vielleicht ein riesiges Captain-America-Logo am Schoß.

Diese Idee hat natürlich einen Hintergedanken. Ist ja der Superhelden-Actionfilm nicht gerade für seine üppige weibliche Zielgruppe bekannt. Da es aber, wie es scheint, ins Kino fast nur mehr Superhelden-Filme schaffen, muss man offenbar auch da an eine Publikumserweiterung denken. Und wie könnte das besser funktionieren als über Minikleidchen im Vintage-Stil. Und nicht etwa mit spannenden Geschichten, die geschlechter-übergreifend packen könnten.