Mit 5.900 Schilling pro Haushalt wollen die Österreicher heuer um 600 Schilling mehr für Weihnachtsgeschenke ausgeben als im Vorjahr, ergab eine Spectra-Umfrage. Einerseits sitze die Geldbörse aufgrund der sehr guten Konjunktur lockerer, andererseits scheinen die angekündigten Budgetmaßnahmen die Einkaufslust nicht zu bremsen, meint Peter Bruckmüller vom Spectra-Institut im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
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Der heimische Handel hat also Grund zur Vorfreude: Die Summe der Gesamtausgaben für Weihnachtsgeschenke soll bei 18,3 Mrd. Schilling und damit erstmals seit vier Jahren wieder über der 18-Milliarden-Grenze liegen, schätzt das Meinungsforschungsinstitut.
Wie schon in den vergangenen Jahren hat gut ein Viertel der Österreicher bereits im November mit den Weihnachtseinkäufen begonnen und versucht so, dem alljährlichen Trubel an den Einkaufssamstagen zu entgehen. Sieben Prozent der Österreicher räumen dem weihnachtlichen Beschenken der Umfrage zufolge heuer einen höheren Stellenwert ein, 67 Prozent finden das Schenken zumindest gleich wichtig wie im Vorjahr. 16 Prozent meinten, der materielle Aspekt habe für sie keine Bedeutung.
Im Branchenvergleich zeigt sich kein gravierender Unterschied zu 1999: Nach Angaben der Meinungsforscher sollten alle Branchen die Umsatzzahlen des vergangenen Jahres halten können.
Am stärksten zulegen wird der Bereich Lebensmittel und Getränke: Nach zehn Prozent 1999 wollen heuer 14 Prozent der Österreicher Kulinarisches schenken. Ein leichter Abwärtstrend ist bei Spielzeug zu verzeichnen: Heuer wollen 37 Prozent Spielwaren unter den Weihnachtsbaum legen, im Vorjahr waren es 41 Prozent.
Fast jedes zweite österreichische "Christkind" (48 Prozent) will heuer Bekleidung schenken, womit dieser Bereich nach wie vor die Hitliste der Geschenke anführt.
Knapp jeder dritte Weihnachtsengel bringt heuer Kosmetik-Produkte, rund 20% wollen Schmuck und Freizeitartikel schenken. Vergleichsweise selten werden mit nur 2% Nennungen Haustiere geschenkt. Wie im vergangenen Jahr wollen auch heuer 5% der Österreicher ein Handy unter den Weihnachtsbaum legen. Und einen Internet-Zugang schenkt sogar nur 1%. 11% der Befragten erklärten, zu Weihnachten überhaupt keine Gaben zu verteilen, damit ist der Anteil der "Geschenksverweigerer" gegenüber 1999 um drei Prozentpunkte zurück gegangen.
Für die Erhebung hat Spectra in den vergangenen Wochen einen repräsentativen Querschnitt von 1.000 Österreichern über 15 Jahren befragt.
Im vergangenen Jahr konnte nach Angaben des Österreichischen Instituts für Gewerbe- und Handelsforschung (IfGH) vor allem der Uhren- und Schmuckhandel sowie der Spielwarenhandel am stärksten zulegen. Diese beiden Branchen erzielten im Dezember 1999 in Relation zum Jänner- bzw. November-Umsatz einen Zuwachs von 225% bzw. 223%, erklärt Peter Voithofer vom (IfGH).
In Summe konnte der heimische Einzelhandel demnach mit dem Weihnachtsgeschäft 1999 um 42% mehr umsetzen.