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Das Christkind kauft online

Von Sophia Killinger

Wirtschaft

Internethändler erwarten stärkeres Weihnachtsgeschäft, die Post rechnet mit neuem Packerl-Rekord.


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Wien. In den USA läutet der "Black Friday" nach Thanksgiving - heuer am 27. November - traditionell das Weihnachtsgeschäft ein. Schnäppchenjäger warten bereits frühmorgens vor den Geschäften, die mit Rabatten und Sonderangeboten locken. Den "Cyber Monday" haben Onlineshops als Antwort darauf eingeführt. Diese aus den USA stammenden Einkaufstage werden auch in Österreich zu einem Massenphänomen, sagt Harald Gutschi, Chef des Versandhändlers Unito mit den Marken Otto, Universal und Quelle: "Shoppingtage befeuern das Weihnachtsgeschäft massiv."

Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft rechnet die Unito-Gruppe, die 90 Prozent ihres Umsatzes online macht, mit 15 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Nach den Anschlägen in Paris habe man die Erwartungen hinaufgeschraubt, so Gutschi: Der Terror könnte dazu führen, dass mehr online statt im Laden eingekauft wird. Rolf Bürkl von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sieht dies genauso: "Es ist möglich, dass der eine oder andere die Innenstädte oder Weihnachtsmärkte meidet. Davon wiederum könnte der Onlinehandel profitieren", sagte er zur Agentur Reuters.

Onlinehändler mieten zusätzliche Lagerflächen an

Vor Weihnachten wird heuer eine noch größere Packerlflut als in den vergangenen Jahren erwartet. Um diese Mengen zu bewältigen, mieten Onlinehändler zusätzliche Lagerflächen an. Der US-Onlinehandelsriese Amazon verdoppelt seine Belegschaft vor dem Fest nahezu und stellt rund 10.000 befristete Saisonarbeitskräfte in seinen neun deutschen Verteilzentren ein, von denen auch Österreich beliefert wird. Trotz laufender Streiks der Belegschaft in Deutschland erwartet Amazon ein Rekord-Weihnachtsgeschäft.

Bis zu 469.879 Pakete stellte die Post im Vorjahr vor Weihnachten pro Tag in Österreich zu. Für heuer rechnet die Post damit, dass dieser Rekord eingestellt oder übertroffen wird, wie Kathrin Schrammel, Sprecherin der Post AG, sagt. Durchschnittlich werden 400.000 Pakete täglich im Advent zugestellt, an einem durchschnittlichen Tag sind es 250.000.

Für wachsende Paketmengen sorgt vor allem der Onlinehandel, im Buch- und Elektrohandel werden laut Regioplan bereits um die 30 Prozent online bestellt, im Bekleidungshandel 23 Prozent.

Kunden kaufen immer knapper vor Weihnachten, beobachtet Unito-Chef Gutschi. Am meisten bestellt wird zwischen 13. und 15. Dezember. Aber auch im Ausverkauf nach dem Fest macht der Händler zunehmend mehr Umsatz: Ein Drittel des Weihnachtsgeschäfts entfällt laut Gutschi auf die Tage ab dem 27. Dezember.

Über das Smartphone wird um mehr als 300 Euro bestellt

Eingekauft wird vor allem abends und via Smartphone. Rund die Hälfte der 200.000 Besucher täglich schaut ab 18 Uhr in die Unito-Onlineshops. 30 Prozent des Umsatzes gehen auf Bestellungen über Smartphone und Tablet zurück - Tendenz stark steigend.

Je später das Paket beim Kunden ankommt, desto mehr Retouren. Die Post baut ihre Samstagszustellung aus und testet die Lieferungen in den Autokofferraum. Unternehmen wie Amazon und Google wollen Ware per Drohne ausliefern. Laut Gutschi würden sich die Mini-Fluggeräte etwa zur Zustellung von Medikamenten in Bergregionen eignen.