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Endspurt! Man merkt es daran, dass in erhöhtem Maße den Errungenschaften des vergangenen Jahres Tribut gezollt wird. Und so wurde diese Woche denn auch wieder einmal das Wort des Jahres präsentiert. Das österreichische Wort des Jahres wurde "situationselastisch", es entfuhr Verteidigungsminister Gerald Klug. Jugendwort wurde "Selfie". Nicht sehr innovativ, ist der Begriff doch schon 2013 das englische Wort des Jahres gewesen. Aber immerhin noch flotter dran als die Schweizer. Die haben heuer "Hashtag" zum Wort des Jahres gemacht - die auf sozialen Medien gebrauchte Raute (#) für Suchbegriffe war bereits 2012 das englische Wort des Jahres. Nach dieser Rechnung müsste im kommenden Jahr irgendwo im deutschsprachigen Raum "Photobomb" Jugendwort des Jahres werden, denn das ist das englische Wort des Jahres 2014.
Muss man denn immer die Angelsachsen nachäffen, werden erboste Hüter der deutschen Sprache sagen. Dem kann man entgegensetzen, dass das deutsche Jugendwort des Jahres eine recht einflussfrei wirkende Neuschöpfung ist, wenn auch ein grammatikalischer Härtefall: "Läuft bei dir" wurde gekürt, es bedeutet: "Du hast es drauf".
Zum österreichischen Spruch des Jahres wurde übrigens "Jetzt gwinnt uns die den Schas" erkoren, ein Ausruf der Fassungslosigkeit von ORF-Moderator Andi Knoll angesichts des Wurstschen Song-Contest-Triumphes. Schade, dass er in diesem historischen Moment nicht gesagt hat: "Da scheißt der Hund aufs Feuerzeug" - eine Wendung, die längst wieder mehr Aufmerksamkeit verdienen würde.