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"Ich habe Ihr neues Buch ,Career of Evil‘ noch nicht gelesen. Sind Sie jetzt sauer auf mich und antworten mir nicht?" - "Ja". Dieses Dramolett hat sich kürzlich auf dem Twitter-Account einer der bekanntesten Schriftstellerinnen abgespielt.
J.K. Rowling, Schöpferin von "Harry Potter" und seit ein paar Jahren auch als Robert Galbraith im Kriminalgenre umtriebig, mag die Kurzmitteilungsplattform. Das wissen mehr als sieben Millionen Follower, mit denen Rowling auch in Kontakt tritt. Wer ein Foto von seinem Gipsfuß postet und dazu schreibt, jetzt habe man Zeit zum "Harry Potter"-Lesen, bekommt von Rowling ein "Autsch. Gute Besserung" zugesandt. Manchmal lässt sie sich auch bei der Arbeit über die Schulter schauen, vor allem erzählt sie gerne Schnurren von der Genese des Zauberuniversums. Das wiederum gefällt nicht jedem Fan. Die wollen sich die Illusion um Hogwarts & Co nicht von schnödem Literaten-Ego zertrümmern lassen. Außerdem stößt man sich daran, dass ihre Tweets nicht feinziseliert genug formuliert sind. Im US-Magazin "Slate" hat sich nun eine Autorin als Sprachrohr dieser echauffierten Gruppe aufgeschwungen und minutiös aufgeschlüsselt, wann und warum Rowlings Twitterei furchtbar geworden sei. Das Dilemma begann demnach, als sich Rowling für Rugby zu interessieren begann. Anschließend teilte sie gar lustige "Ihr werdet nie glauben"-Artikel. Einer der letzten Einträge ist ein auf eine Kamera zulaufendes, engagiertes Entenküken. Kurz, sie nutzt das soziale Medium ganz genau wie jeder andere. Und selbst Fantasy-Fans müssen nun einsehen: Auch J.K. Rowling ist nur ein Mensch.