Das Fürstentum Liechtenstein ist offenbar zu stärkerer Kooperation mit den deutschen Behörden bei der Bekämpfung der Steuerhinterziehung bereit. "Wir müssen eine für alle Seiten akzeptable Lösung finden", sagte Prinz Max von und zu Liechtenstein, der Zeitung Welt am Sonntag.
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Das könne "auch eine engere Kooperation der Steuerbehörden beinhalten", sagte der Prinz, der gleichzeitig Chef der LGT Bank ist, des größten Finanzhauses im Fürstentum.
Mit den USA hatte das Fürstentum bereits vor einigen Wochen eine solche engere Zusammenarbeit vereinbart. Danach tauscht Liechtenstein künftig beim begründeten Verdacht von Steuerdelikten Informationen mit den US-Behörden aus. Einen ähnlichen Ansatz hält Prinz Max der Zeitung zufolge auch mit den deutschen Steuerbehörden für möglich. Zur Frage, weshalb sein Land mit der EU nicht ähnlich wie mit den USA verfahre, merkte er an: "Im Gegensatz zu den USA gibt es aber in Europa viele verschiedene Stimmen, die sich erst untereinander einig werden müssen."
Die Steueraffäre um den früheren Post-Chef Klaus Zumwinkel hat Liechtenstein nach den Worten von Prinz Max erheblich geschadet. Seine LGT Bank habe an ihrem Stammsitz "mehrere Milliarden Schweizer Franken an Kundengeldern verloren". Zahlen nannte er aber keine. Angaben der Bank zufolge wurde der Abfluss durch Zugewinne in anderen Ländern aufgefangen. "Einige Kunden haben Anlagen aus Liechtenstein abgezogen, aber das wurde durch Zuflüsse bei unseren Instituten in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Asien ausgeglichen", sagte Christof Buri, Sprecher der LGT-Gruppe, der Nachrichtenagentur Reuters.
Steinbrück hatte wiederholt von der EU härtere Verhandlungen mit dem Fürstentum gefordert, um ein Abkommen über die Bekämpfung des Steuerbetruges zu erzielen. Innerhalb der EU haben sich vor allem Österreich, Luxemburg und Belgien gegen einen solchen härteren Kurs gewendet. Alle drei Länder genießen Ausnahmeregeln im Rahmen der Zinsbesteuerungsregeln der EU. (Reuters)