Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Das neue Jahr hat wunderbar begonnen. Besonders schön an neuen Dingen ist, wenn sie ein bisschen sind wie die alten. In diesem Sinn war das heurige Neujahrskonzert ganz anders als im letzten Jahr - andererseits aber war es unzweifelhaft ein Neujahrskonzert . . .
Wie jedes Jahr am Silvestertag durchforste ich das Radioprogramm nach Erich Schenks Gedenksendung: "Die Toten des Jahres 2000" ließ er diesmal schon am frühen Nachmittag Revue passieren und bekam dafür auch noch eine wertvolle Viertelstunde abgeknapst! Also will man, hege ich den Verdacht, den Schenk und sein Gedenken loswerden. Wirklich schade, denn das Durcheinander, das der Tod in der Welt anrichtet, am Ende des Jahres mit Interviewaus- und Konzertmitschnitten, mit Zeitungskommentaren im getragenen Ton eines kunstsinnigen Pompfüneberers zu ordnen, kommt meinem Sinn für "abschließen" sehr entgegen. Wenn die Dinge ordentlich zu Ende gebracht worden sind, perlt zum Neubeginn der Champagner lebendiger.
A propos "Ende": Ilse Oberhofer, die gemeinsam mit Werner Löw den kurzweiligsten und umfassendsten aller heurigen ORF-Jahresrückblicke gestaltet hat, wird nie mehr das Mittagsjournal machen, weil sie ab 1. 1. 2001 im Ruhestand Blumen gießt . . . Ich hoffe, ihr gefällt das, denn mir gefällt es nicht. Ich werde ihre angenehme Stimme vermissen. Sie hat mich im letzten Jahr von den Sanktionen der EU in Kenntnis gesetzt und war mindestens so schockiert wie ich. Sowas verbindet.