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Das Fernsehen, der große Blöff

Von Bernhard Baumgartner

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ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz trat am Donnerstag mit einer bemerkenswerten Feststellung an seine Mitarbeiter heran: Er meinte sinngemäß, dass für den ORF "das Schlimmste überstanden" sei. Er meinte damit allerdings die finanzielle Lage des Hauses, das demnächst schon wieder 150 Mitarbeiter einsparen muss. Denn das Programm kann er nicht gemeint haben: Schließlich steht nicht nur der besonders wiederholungslastige Advent sondern auch das Finale von "Helden von morgen" bald vor der Tür. Wer Sendungen wie "Weihnachten auf Gut Aiderbichl", "Eine wüste Bescherung" und die unzähligste Wiederholung von "Kevin allein zu Haus" als Highlight seines persönlichen Fernsehjahres sieht, wird vor Weihnachten in der Tat gut bedient.


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Noch eine Meldung dürfte einige Zuseher interessieren: Das "Schlosshotel Orth" in Gmunden am Traunsee dient jetzt als Ausbildungsstätte für Gastro-Fachkräfte. In den alten Kulissen der Serie werden nun Köche und Restaurantfachkräfte ausgebildet. Der Traunsee-Tourismus bekam zwar regelmäßig Anfragen von Zusehern, die gerne im "Schlosshotel Orth" übernachten wollten, das Hotel gab es jedoch nur im Fernsehen. Die Innenaufnahmen wurden ganz schnöde in einem modernen Studio gedreht, das in einer Halle eines Gmundner Möbelhauses eingerichtet wurde. Jetzt sind auf dem Gelände 700.000 Euro investiert worden, um eine Ausbildungsstätte zu schaffen. Fans der einschlägigen Sendung dürfte die Lehrküche und die Bar aus der Serie bekannt vorkommen. So ist das mit dem Fernsehen: Manchmal erstaunt es uns, viel öfter desillusioniert es uns aber auch.