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Das Geld aus den Matratzen holen

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

"Die größte Erwerbung, die wir je gemacht haben", brachte vergangene Woche Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International Bank-Holding AG, mit dem Erwerb der Albanischen Sparkasse unter Dach und Fach.


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"Die Übernahme der Albanischen Sparkasse durch die RZB ist die größte Auslandsinvestition, die es bisher in Albanien gegeben hat", erläuterte Stepic vor Journalisten in der albanischen Hauptstadt Tirana. Bisher sei es noch nicht gelungen in breiterem Maße Foreign Direct Investments (FDI) ins Land zu holen, aber mit der Anwesenheit einer großen westlichen Bank werde sich die Aufmerksamkeit für Albanien sicher erhöhen.

Die Albanische Sparkasse "Banka e Kursimeve e Shqiperise" (BK) hat laut Stepic einen Marktanteil von 53%. Der Gesamtmarkt weist eine Bilanzsumme von 2,8 Mrd. USD auf - davon sind rund 1,4 Mrd. USD von der BK.

"Wir wollen das Geld aus den Matratzen und von der Straße holen", so Stepic. In einem Markt mit über 50% Schattenwirtschaft gebe es auf jeden Fall Potenzial mehr Geld in die offizielle Wirtschaft zurückzuführen. Gute Aussichten prognostizierte Stepic insbesondere für das Kreditgeschäft, das in Albanien mit einem Anteil von nur 6% des Bruttoinlandsproduktes (BIP, 2002) noch in den Kinderschuhen stecke. In Österreich liegt der Anteil bei 111% des BIP. Die RZB will in Albanien nicht nur (die wenigen) Großbetriebe, sondern vorallem die Klein- und Mittelbetriebe und die Privatkunden ansprechen. Noch heuer sollen 50 Bankomaten aufgestellt werden, Kündigungen soll es keine geben, sagte Stepic gegenüber albanischen Journalisten, als diese nach den ersten Maßnahmen der RZB fragten.