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Das Geschäft mit der Nachhaltigkeit

Von Lara Chab

Politik

Mehr als 1200 Wiener Betriebe setzen auf das Wiener Nachhaltigkeitsprogramm "OekoBusiness" – zwei Projekte stellen sich vor.


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Wien. Das Umwelt-Service-Paket "OekoBusiness Wien" feiert heuer 20. Jubiläum. Seit der Gründung von der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 im Jahr 1998 entwickelt sich das Beratungsförderungsprogramm immer mehr zum Umwelt-Netzwerk für Wiener Unternehmen. Die Abteilung der Stadt Wien hilft Unternehmen bei der Umsetzung von umweltschonenden Maßnahmen in den Bereichen Wasser, Strom, Energie und Abfall. Auch versucht das Team zur Senkung von Betriebskosten beizutragen. Mit diesem Programm will die Stadt der "Wegwerfgesellschaft entgegenwirken", so Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Rund 60 Umweltberater hat die Stadt dafür abgestellt.

Das Programm wird aus Mitteln der Stadt Wien, Wirtschaftskammer Wien und der Umweltförderung Inland des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus gefördert.

Bilanz der Einsparungen in 20 Jahren

Mittlerweile wurden 155 Millionen Euro Betriebskosten eingespart, womit man mehr als 420.000 Wiener-Linien-Jahreskarten finanzieren hätte können. Zudem heißt es laut Stadt Wien, dass man mit 2,7 Kubikmeter eingespartem Trinkwasser 894 Olympiabecken hätte füllen können. Darüber hinaus hätte man mit dem eingesparten 549.000 Tonnen CO2 mehr als 90.000 Heißluftballone versorgen können. "Unfassbar ist auch, dass das Hotel Imperial vor ein paar Jahren Strom von ganz Josefstadt eingespart hat", sagt Sima. "Jeder, der dabei nicht mitmacht, lässt sein Geld auf der Straße liegen", ist die Stadträtin überzeugt.

Das vor drei Jahren gegründete Projekt "Re:Wien" als Teil von OekoBusiness unterstützt sowohl Unternehmensgründer als auch Jungunternehmer bei der Gründung ihres Geschäftsmodelles. Im Rahmen der Präsentation der Jubiläums-Bilanz wurden zwei Start-Up-Projekte vorgestellt: "endlos fesch" und "Koch doch!". Ersteres gibt seinen Kunden die Möglichkeit, Kleiderstücke von nachhaltigen österreichischen Designern wie beispielsweise "Ma Ma Mu" oder "Tu Tu Vienna" für einen Monat auszuleihen. Die Kleidungsstücke müssen nicht gewaschen zurückgegeben werden, denn das Waschen ist im Preis bereits inkludiert. Bei einem ausgeliehenen Kleidungsstück beträgt der Preis 19 Euro.

Die Pop-Up-Events von "endlos fesch" finden regelmäßig an verschiedenen Standorten in Wien statt: "Man kann sich diese Events wie bei einer Anziehparty vorstellen, das heißt, die Kundinnen werden mit Sekt empfangen und es gibt natürlich auch eine Stilberatung", sagt Karin Kuranda von "endlos fesch".

Das nächste große Ziel für die beiden Unternehmerinnen Jessica Neumann und Karin Kuranda sei der Ausbau ihrer Website, denn künftig sollen ihre Kundinnen auch Vorreservierungen tätigen können. "Wenn eine Kundin ein bestimmtes Kleid, das ihr gefällt, erst im September bei einer Hochzeit braucht, dann soll es möglich sein, das Kleid vorreservieren zu können.", sagt Neumann. Ein eigenes Geschäft zu haben, sei für Neumann und Kuranda allerdings der größte Wunsch.

Ein etwas anders orientiertes Start-Up ist "Koch doch!", das sich auf nachhaltige Koch-Events und Caterings von veganen Gerichten für Wiener Unternehmen spezialisiert hat. Im Angebot stehen drei verschiedene Essens-Pakete: Community Lunch, Community Building und die Kochwerkstatt. Letztere steht im Fokus, da es gezielt auf Teambuilding ausgerichtet ist. Beim Community Cooking wird von den Köchinnen der Mittagstisch zubereitet, "Mitschnippeln, Rühren und Plaudern jederzeit willkommen" liest es sich auf der Website. Die Preise für die jeweiligen Essens-Pakete beginnen bei acht Euro pro Person.

Nächstes Pop-Up-Event von "endlos fesch" am 19. Juli im Ladenkonzept, 9., Kolingasse 10 von 18 bis 21 Uhr.