)
Man kann nur "unschön" nennen, was sich da rund um den Berufswiedereinstieg der deutschen Moderatorin Monica Lierhaus abspielt. Die Frau, die einst die ARD-Sportschau präsentierte, lag nach einer Hirn-Operation Monate im künstlichen Koma. Nach langer Rehabilitation kehrte sie Anfang des Jahres in die Öffentlichkeit zurück, sie erhielt eine Goldene Kamera. Dem Galapublikum war das Unwohlsein über die offensichtlich behinderte Lierhaus ins festlich geschminkte Gesicht geschrieben.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Kurz danach wurde bekannt, dass Lierhaus eine Fernsehlotterie moderieren würde. Und dann wurde kolportiert, wie viel Monica Lierhaus bei diesem Job verdient. Der Betrag ist hoch, vor allem in Hinblick darauf, dass es sich um eine Lotterie für einen guten Zweck handelt. Aber er rechtfertigt nicht die darauf folgenden unappetitlichen Angriffe. Jetzt hat der "Spiegel" gemeldet, dass ARD-Gremien statt ihr jemanden wollen, der es ohne Gage macht. Einen Tag später wurde der Bericht dementiert. Nun war es vielleicht PR-technisch nicht geschickt, Lierhaus so einen hochdotierten Vertrag zu geben. Aber andererseits: Warum eigentlich nicht? Authentische Testimonials kosten Geld. Und wer könnte die Situation eines Hilfsbedürftigen glaubwürdiger vermitteln? Es ist nämlich durchaus nicht so, wie die "Welt" beachtlich geschmacklos geschrieben hat: "Privat hat Monica Lierhaus das große Los gezogen."