Die E-Government-Initiative HELP.gv.at ist seit 15 Jahren ein Erfolg.
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Wien. Der Startschuss für die Erfolgsgeschichte der heimischen E-Government-Initiative erfolgte im Jahr 1997. Damals, als viele Privathaushalte noch gar keinen Internetzugang hatten, wurde mit der Bürgerplattform HELP.gv.at ein Meilenstein gesetzt.
Transparenz und Partizipation waren jene Elemente, die man durch die Portale - später startete auch das Rechtsinformationssystem (RIS) - erreichen wollte. Waren zu Beginn lediglich elektronische Formulare zugänglich, so stehen mittlerweile rund 1000 verschiedene Anträge und Dokumente, die bequem von zu Hause ausgefüllt und ausgestellt werden können, zur Verfügung.
Zum 15. Geburtstag ihres Projekts zeigen sich die Initiatoren vom Erfolg begeistert. Mehr als neun Millionen Anwendersitzungen im Jahr 2012 sorgten für neue Rekordzugriffe. Das zeige auch, wie gut HELP.gv.at von den Bürgern angenommen wird, sagt Manfred Matzka vom Bundeskanzleramt. Barbara Auracher-Jäger, Leiterin der Redaktion von HELP.gv.at, meint: "Wir sehen ein stetiges Wachstum der Zugriffe und können auf 15 Jahre voller Höhepunkte zurückblicken." Die Chefin des größten und wohl auch beliebtesten Amtes in Österreich erklärt, welche Inhalte des Portals die beliebtesten sind: "Das Thema ‚Geburten‘ ist stets ganz vorne zu finden, dahinter liegen Informationen rund um den Führerschein, wo es im Jänner eine Änderung gibt, gefolgt von den Themen Erben und Arbeit."
Kompletten Amtsweg elektronisch erledigen
Doch nicht nur die Gegenwart der elektronischen Amtswege beschäftigt die Verantwortlichen, auch die Zukunft wirft bereits ihre Schatten voraus. Die Strategie geht klar in Richtung "No Stop Government". Dies bedeutet, dass die Bürger nicht mehr persönlich zu den Ämtern kommen müssen, sondern einen kompletten Amtsweg von Anfang bis Ende elektronisch abwickeln können. Voraussetzung dafür ist allerdings eine rechtsverbindliche Identifikation, hier werden vor allem Handysignatur und Bürgerkarte eine noch bedeutendere Rolle spielen.
HELP.gv.at ist nicht nur für die Bürger da, es geht auch mit deren Bedürfnissen mit. So werden in nächster Zeit einige neue Apps für Smartphones das Licht der Welt erblicken. Der Amtsweg über das Handy stellt natürlich auch an die E-Government-Portale neue Anforderungen, speziell in puncto Sicherheit.
Derzeit noch Zukunftsmusik, aber durchaus denkbar ist ein Szenario zum Autokauf, das Matzka skizziert: "Wenn wir sämtliche Amtswege direkt über ein Display im Auto anbieten, könnten die Bürger gleich nach dem Kauf alle nötigen Wege erledigen, ohne ein Amt besuchen zu müssen."